Die Bedeutung von grünem Strom

Der Begriff „grüner Strom“ wird in politischen, sozialen und wirtschaftlichen Diskussionen verwendet. Doch was genau bedeutet grüner Strom, woher stammt er, und welche Regelungen gibt es, die festlegen, wann Strom als „grün“ betrachtet werden kann?

Was ist grüner Strom?

Grüner Strom oder auch Ökostrom bezeichnet elektrische Energie, die aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt wird. Diese Quellen umfassen Wind, Sonne, Wasserkraft und Biomasse. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdgas oder Öl trägt die Erzeugung von grünem Strom nicht zur Erhöhung des CO₂-Ausstoßes und somit zum Klimawandel bei. Die Herstellung und Nutzung von grünem Strom ist entscheidend für die Reduktion von Treibhausgas-Emissionen und die Förderung einer nachhaltigen Energiezukunft.

Woher kommt grüner Strom?

Der Ursprung von grünem Strom liegt in einer Vielzahl von erneuerbaren Energieformen. In Deutschland hat der Ausbau erneuerbarer Energien in den letzten Jahren stark zugenommen. Windkraft ist eine der bedeutendsten Quellen für grünen Strom, insbesondere in Norddeutschland, wo viele Offshore- und Onshore-Windparks betrieben werden.

Auch Solarenergie spielt eine zunehmend wichtige Rolle, insbesondere durch die Installation von Photovoltaikanlagen auf Dächern und Freiflächen. Dies zeigen auch die Zahlen des Artikels Stromerzeugung: Erneuerbare Energien Statistiken.

Einige der bekanntesten deutschen Unternehmen, die grünen Strom bereitstellen, sind:

  1. E.ON: E.ON hat als Ökostromanbieter beträchtliche Investitionen in erneuerbare Energien getätigt, insbesondere in Wind- und Solarkraft.
  2. IKEA: Zwar hauptsächlich als Möbelhaus bekannt, produziert IKEA mittlerweile auch eigenen grünen Strom, vor allem durch große Solarprojekte.
  3. Naturstrom AG: Naturstrom gehört als deutscher Ökostromanbieter zu den Pionieren in der Vermarktung von grünem Strom und bietet 100% nachhaltige Energie aus regenerativen Quellen an.
  4. Energiequelle GmbH: Ein Unternehmen, das Projekte im Bereich Solar- und Windenergie entwickelt und betreibt und somit zur Energieversorgung mit grünem Strom beiträgt.
  5. EnBW: Die Energie Baden-Württemberg AG gehört zu den führenden Anbietern von grüner Energie in Deutschland und setzt auf Wind- und Wasserenergie.

Wann ist grüner Strom grün?

Die Frage, wann Strom als „grün“ bezeichnet werden darf, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Grundsätzlich gilt, dass der Strom aus erneuerbaren Energiequellen stammen muss. Jedoch sind nicht alle Anbieter von grünem Strom gleich. Es gibt einige ökologische Standards, die festlegen, unter welchen Bedingungen Strom tatsächlich als „grün“ klassifiziert werden kann.

In Deutschland gibt es dafür gesetzliche Rahmenbedingungen, die durch verschiedene Institutionen und Zertifikatsysteme unterstützt werden. Das bekannteste Zertifikat für grünen Strom ist das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG). Dieses Gesetz garantiert, dass Strom aus erneuerbaren Quellen bevorzugt ins Netz eingespeist wird und fördert somit den Ausbau dieser Technologien. Auch das Herkunftsnachweisregister (HKN) stellt sicher, dass Verbraucher sicher sein können, dass der von ihnen bezogene Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt.

Darüber hinaus gibt es auch eco-zertifizierte Anbieter, die strenge Umweltstandards einhalten. Verbraucher sollten beim Wechsel zu einem Anbieter von grünem Strom darauf achten, dass dieser über entsprechende Zertifizierungen verfügt, um sicherzustellen, dass der gelieferte Strom tatsächlich nachhaltig ist.

Auch das Ökostromlabel der Umweltverbände bietet Sicherheit, bei der richtigen Wahl eines Ökostrom-Anbieters.

Gibt es in Deutschland gesetzliche Bestimmungen, wann grüner Strom als grün bezeichnet werden darf?

Ja, in Deutschland existieren klare gesetzliche Bestimmungen, die festlegen, wann Strom als grün gelten darf. Neben dem EEG sind auch die Richtlinien der Europäischen Union relevant, die die Förderung und den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen. Die wichtigsten Punkte sind:

  • Herkunftsnachweise

Für jede Kilowattstunde grünen Stroms muss ein Herkunftsnachweis ausgestellt werden. Dieser Nachweis gewährleistet, dass der Strom tatsächlich aus erneuerbaren Quellen stammt.

  • Zielvorgaben

Deutschland hat ambitionierte Klimaziele formuliert, die im Klimaschutzgesetz verankert sind. Diese Ziele verpflichten die Energieversorger dazu, ihren Anteil an erneuerbaren Energien kontinuierlich zu erhöhen.

  • Transparenzvorgaben

Anbieter von grünem Strom müssen ihren Kunden transparent darlegen, aus welchen Quellen ihr Strom stammt und welche Maßnahmen sie zur Sicherstellung der Nachhaltigkeit unternehmen.

  • Ökologische Standards

Umfasst beispielsweise die richtige Berücksichtigung sozialer und ökologischer Standards in der gesamten Wertschöpfungskette.

Diese gesetzlichen Rahmenbedingungen sind wichtig, um grünen Strom nicht nur zu fördern, sondern auch sicherzustellen, dass er einen echten Beitrag zum Klimaschutz leistet.

Ökostrom – niedrige CO₂-Emissionen als wesentliches Argument

Um die Umweltfreundlichkeit von Ökostrom zu bewerten, ist es wichtig, die CO₂-Emissionen zu betrachten, die mit verschiedenen Stromerzeugungsmethoden verbunden sind. Fossile Brennstoffe verursachen erhebliche Emissionen:

  • Kohle

Bei der Verbrennung von Kohle entstehen etwa 900 bis 1.200 Gramm CO₂ pro erzeugter Kilowattstunde (kWh).

  • Erdgas

Erdgas verursacht rund 400 bis 500 Gramm CO₂ pro kWh.

  • Erdöl

Bei Erdöl bewegen sich die CO₂-Emissionen im Bereich von 800 bis 1.000 Gramm pro kWh.

Im Gegensatz dazu ergibt sich bei der Erzeugung von Ökostrom eine ganz andere Bilanz. Während zwar bei der Herstellung und Installation von Windkraftanlagen oder Solarpanelen einige CO₂-Emissionen anfallen, ist die gesamte Lebenszyklus-Emission im Vergleich zu fossilen Brennstoffen minimal. Bei Ökostrom sind die Emissionen während der Betriebsphase oft bei null, sodass der Wert auf etwa 10 bis 30 Gramm CO₂ pro kWh sinkt. Das macht Ökostrom zu einer der saubersten Energieformen, die derzeit verfügbar sind.

Fazit

Grüner Strom ist ein zentrales Element der Energiewende und spielt eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel. Mit einer Vielzahl von erneuerbaren Energiequellen, strengen gesetzlichen Bestimmungen und einem wachsenden Angebot von Unternehmen, die sich auf nachhaltige Energie spezialisiert haben, ist Deutschland auf einem guten Weg, eine umweltfreundliche Energiezukunft zu gestalten.

Umso wichtiger ist es, als Verbraucher bewusst Entscheidungen zu treffen und auf Anbieter von grünem Strom zu setzen. Durch den Wechsel zu grünem Strom können Sie nicht nur den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren, sondern auch aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigeren Zukunft beitragen.

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