Dienstreisen sind häufig mit hohen CO₂-Emissionen verbunden. Die Flugreise nach Italien oder in die USA, die Autofahrt zu einem Geschäftspartner in Berlin oder die Zugreise in die Schweiz, der CO₂-Ausstoß, die solche Reisen mit sich bringen, ist nicht zu vernachlässigen. Bereits im Artikel Verkehrsemissionen im Detail wurde berichtet, dass der Verkehr zu den bedeutendsten Quellen der CO₂-Emissionen gehören. Doch es gibt einige Alternativen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.
Warum Dienstreisen klimaschädlich sind
Dienstreisen sind oft unvermeidlich, doch sie bringen zahlreiche ökologische Probleme mit sich. Flüge und Autofahrten verursachen erhebliche Mengen an Treibhausgasen, die zur Erderwärmung beitragen. Laut einer Studie des Umweltbundesamtes entfallen auf Geschäftsreisen in Deutschland rund 12 Prozent der gesamten Verkehrsemissionen.
Darüber hinaus verursachen Dienstreisen auch andere negative Auswirkungen, wie erhöhte Luftverschmutzung und Lärmbelästigung, die sowohl Menschen als auch Tiere beeinträchtigen können. Aus diesen Gründen ist es unabdingbar, Alternativen zu entwickeln und zu implementieren.
Virtuelle Meetings: Eine nahtlose Lösung
Eine der effektivsten Alternativen zu Dienstreisen sind virtuelle Meetings. Dank moderner Technologie können Mitarbeiter weltweit über Video- oder Audiokonferenzen miteinander kommunizieren, ohne reisen zu müssen. Plattformen wie Zoom, Microsoft Teams oder Google Meet ermöglichen es, Besprechungen in Echtzeit abzuhalten, Informationen auszutauschen und gemeinsam an Projekten zu arbeiten.
Diese Art der Zusammenarbeit spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch den CO₂-Fußabdruck erheblich. Zudem lässt sich die Produktivität meist steigern, da Reisen und Wartezeiten entfallen. Ein weiterer Vorteil ist die Flexibilität: Teams können schnell und unkompliziert zusammenarbeiten, egal wo sie sich befinden.
Nicht zu vergessen ist die Kosteneffizienz. Dienstreisen können teuer sein, wenn Flugtickets, Hotelübernachtungen, Verpflegung und andere Reisekosten berücksichtigt werden. Virtuelle Meetings reduzieren diese Ausgaben erheblich. Unternehmen können Ressourcen sparen und diese Mittel anderweitig investieren, sei es in Weiterbildung, Technik oder Projektentwicklung.
Homeoffice als umweltfreundliche Option
Die Corona-Pandemie hat vielen Unternehmen gezeigt, dass Homeoffice eine praktikable Lösung ist, um die Arbeitsweise zu revolutionieren. Durch die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, lassen sich nicht nur die täglichen Pendelwege vermeiden, sondern auch Dienstreisen reduzieren. Teams können trotz physischer Distanz effizient arbeiten, Kommunikationsschnittstellen nutzen und kreative Synergien schaffen.
Homeoffice fördert zudem das Wohlbefinden der Mitarbeiter und führt häufig zu höherer Zufriedenheit. Klar strukturierte Homeoffice-Tage können helfen, den Arbeitstag besser zu organisieren, wobei auch Pausen und persönliche Zeit nicht vernachlässigt werden sollten. Durch diese Maßnahme leisten Unternehmen einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz und stärken gleichzeitig die Bindung ihrer Mitarbeiter.
Effizientere Planung durch kombinierte Reisen
Obwohl viele Unternehmen darauf abzielen, Dienstreisen zu minimieren, gibt es Situationen, in denen persönliche Begegnungen unvermeidlich sind. In solchen Fällen kann eine gezielte Planung von kombinierten Reisen helfen, die Umweltbelastung zu verringern. Dabei gilt es, Reisen so zu gestalten, dass mehrere Termine in einem einzigen Trip gebündelt werden.
Ein Beispiel dafür sind Reisen, bei denen Geschäftsmeetings mit anderen Anlässen kombiniert werden, wie beispielsweise Kundenbesuche oder branchenspezifische Veranstaltungen. So kann ein einzelner Flug oder eine Autofahrt für mehrere Zwecke genutzt werden, wodurch die Anzahl der Reisen insgesamt reduziert wird. Auch die Auswahl umweltfreundlicher Verkehrsmittel, wie Züge oder Carsharing-Angebote, kann signifikant zur Reduzierung der Emissionen beitragen.
Vorteile alternativer Transportmittel
Neben der Nutzung von virtuellen Meeting-Tools und Homeoffice gibt es noch weitere Möglichkeiten, um Dienstreisen umweltschonender zu gestalten:
- Zugreisen
Die Bahn ist eine umweltfreundliche Alternative zum Flugzeug oder auch Auto. In vielen Ländern gibt es gut ausgebaute Zugnetze, die schnelle und komfortable Verbindungen bieten. Zudem sind Züge oft effizienter, was die CO₂-Emissionen pro Personenkilometer betrifft. Laut diesem Bericht verursacht das Reisen mit dem Flugzeug 270.9 Gramm CO₂ pro Personenkilometer (CO₂-Äquivalente). Mit dem Auto sind es 248.9 Gramm CO₂ pro Personenkilometer. Hingegen beträgt der CO₂-Ausstoß bei Reisen mit dem Zug lediglich 31 Gramm CO₂ pro Personenkilometer.
- Fahrrad
Für kurze Strecken kann das Fahrrad eine hervorragende Lösung sein. Viele Städte fördern mittlerweile Fahrradleihsysteme, die es einfacher machen, flexibel und emissionsarm von A nach B zu gelangen.
- Carsharing
Wenn Fahrten mit dem Auto unumgänglich sind, kann Carsharing eine gute Alternative sein. Durch die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen reduzieren sich der Verkehr und die damit verbundenen Emissionen erheblich.
- Elektrofahrzeuge
Unternehmen können auch auf Elektrofahrzeuge setzen, um Dienstreisen umweltfreundlicher zu gestalten. Elektroautos haben einen deutlich geringeren CO₂-Ausstoß und tragen somit aktiv zur Reduzierung der Emissionen bei.
Fazit
Firmen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten möchten, sollten über Alternativen zu Dienstreisen nachdenken. So wird beispielsweise durch virtuelle Meetings nicht nur der CO₂-Ausstoß gesenkt, sondern auch die Kosten für Dienstreisen eingespart. Hinzu kommt die Zeitersparnis für die Mitarbeiter, die keine langwierigen Reisen unternehmen müssen und sich so auf Arbeit und Familie konzentrieren können.
In einigen Fällen sind Dienstreisen unvermeidlich. Doch auch für solche Fälle gibt es mit einer guten Planung Möglichkeiten, mehrere Unternehmungen mit einer Reise abzuarbeiten. So sparen sich Dienstreisende den Aufwand einer mehrmaligen Dienstreise.