Waldbrände – zunehmende Gefahr durch Klimawandel?

In letzter Zeit gab es einige Meldungen zu verheerenden Waldbränden. Beispielsweise die Waldbrände in Südkalifornien Anfang Januar beziehungsweise in Los Angeles. Mindestens 29 Menschen verloren ihr Leben. Mehrere Tausend Gebäude wurden zerstört. Die Großbrände in Südkalifornien zählen zu den teuersten Naturkatastrophen in der Geschichte der USA. Doch auch andere Länder, die weniger häufig in den Schlagzeilen zu sehen sind, sind von Brandkatastrophen betroffen.

Treten durch die globale Erderwärmung häufiger Waldbrände auf?

Zu dieser Frage gibt es einen interessanten Bericht vom Umweltbundesamt. So gab es im Jahr 2023 deutschlandweit 1.059 Waldbrände. Damit lag die Zahl der Waldbrände im Jahr 2023 in Deutschland knapp unter dem Durchschnitt der Jahre zwischen 1993 und 2022. Allerdings gab es im Jahr zuvor mehr als 2.000 Waldbrände in Deutschland. Das ist rund doppelt so viel als der langjährige Durchschnitt.

Die folgenden Waldbrandstatistiken wurden mit den Daten des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft erstellt.

Die vorhandene Statistik zeigt gut, dass die Zahl der Waldbrände in Deutschland insbesondere seit dem Jahr 2018 stark zugenommen hat. Im Jahr 2018 gab es viermal so viele Waldbrände wie im Jahr zuvor. Einzige Ausnahme stellt das Jahr 2021 mit 548 Waldbränden in Deutschland dar. In allen anderen Jahren ab 2018 wurden jährlich mehr als 1.000 Waldbrände registriert.

Zwischen 2010 und 2017 gab es mit 1062 Waldbränden im Jahr 2015 nur ein Jahr, in dem mehr als 1.000 Waldbrände registriert wurden. Im Jahr 2022 waren es mehr als 2.300 registrierte Waldbrände. Dementsprechend gibt es durchaus einen Zusammenhang mit dem Klimawandel und den daraus resultierenden höheren Temperaturen. Durch höhere Temperaturen und Dürreperioden steigt die Waldbrandgefahr.

Von Januar bis April ist die Waldbrandgefahr in Deutschland grundsätzlich relativ gering, da sich aufgrund von Schnee und Kälte kaum ein Feuer entzündet. Wie das Diagramm jedoch zeigt, gab es speziell in den Jahren 2018 und 2019 überdurchschnittlich viele Waldbrände zu dieser Zeit in Deutschland.

Die meisten Waldbrände in Deutschland erfolgen zwischen Mai und August. Besonders viele Waldbrände zwischen Mai und August gab es im Jahr 2022 mit 1870 Waldbränden. Auch dieses Diagramm zeigt, dass die Waldbrandgefahr in den vergangenen Jahren zugenommen hat. Zwischen 2010 und 2014 war die Zahl der Waldbrände während dieser Jahreszeiten relativ konstant. Selbst im Jahr 2015 gab es weniger Waldbrände als in den meisten darauffolgenden Jahren. Dementsprechend kann die erhöhte Waldbrandgefahr mit Hilfe von Zahlen sehr gut dem Klimawandel zugeordnet werden.

Zudem zeigt diese Waldbrandstatistik auch, dass die Zahl der Waldbrände bei höheren Temperaturen steigt. Zwischen Mai und August gibt es deutlich mehr Waldbrände als zwischen Januar und April. Der Boden trocknet bei großer Hitze rasch aus, sodass bereits oft eine Zigarettenkippe ausreicht, um ein Feuer beziehungsweise einen Waldbrand zu entfachen.

Die wenigsten Waldbrände in Deutschland innerhalb eines Jahres gibt es zwischen September und Dezember. Dies ist auf das Wetter zurückzuführen. Zwischen September und Dezember ist es in Deutschland meist nass und kalt, wodurch die Gefahr eines Waldbrandes deutlich geringer ist. Diese Waldbrandstatistik zeigt jedoch, dass die Zahl der Waldbrände zwischen September und Dezember in Deutschland zugenommen hat.

Zwischen 2010 und 2015 gab es zwischen September und Dezember zwischen 12 und 59 Waldbrände. Im Jahr 2018 waren es im selben Zeitraum 216 Waldbrände. Noch schlimmer war das Jahr 2022 mit 277 Waldbränden. Auch anhand dieser Waldbrandstatistik sind die Unterschiede der letzten Jahre gut zu sehen, was auf die Klimaveränderungen zurückzuführen ist.

Mehr Waldflächen bei Waldbränden betroffen

Dem Bericht des Umweltbundesamts zufolge gibt es auch einen Anstieg in Bezug auf die verbrannten Waldflächen. So waren 2023 die abgebrannten Waldflächen deutlich größer als im langjährigen Durchschnitt. Im Jahr 2023 waren 1.240 Hektar Wald von Waldbränden betroffen. Der langjährige Durchschnitt beträgt etwas mehr als 700 Hektar. Dies ist nicht nur in Deutschland so, was verschiedene Großbrände zeigen.

Verheerende Waldbrände rund um den Globus

Einer der schlimmsten Waldbrände in der Geschichte der Menschheit ereignete sich im Januar 2025 in Südkalifornien. Einem Bericht von n-tv zufolge, hat das Feuer eine Waldfläche von rund 600 Quadratkilometern verbrannt. Das entspricht einer Fläche von rund 84.000 Fußballfeldern oder 7-Mal der Fläche von Würzburg. Der Waldbrand rund um Los Angeles zeigt, wie verheerend Waldbrände der Zukunft durch die Klimakrise sein können.

Von schweren Flächenbränden betroffen sind auch die beiden südamerikanischen Länder Argentinien und Chile. In Chile gab es Ende Januar 2025 mehrere Brände, bei denen drei Feuerwehrleute ums Leben kamen. In der argentinischen Region Mallín Ahogado sind laut Berichten seit Anfang des Jahres 2025 mehr als 35.000 Hektar Wald und Ackerflächen abgebrannt. Einwohner waren zur Evakuierung gezwungen und zahlreiche Häuser wurden zerstört.

Im Allgemeinen haben südamerikanische Länder wie Brasilien, Kolumbien oder Peru zunehmend mit Waldbränden zu kämpfen. In Brasilien wurden 2024 mehr als 80 Hektar Wald und Land durch Brände vernichtet. In Chile kamen im Februar 2024 mehr als 100 Menschen durch Brände ums Leben. Es war eine der verheerendsten Naturkatastrophen, die es je in Chile gab.

Ebenso schlimm traf es Mexiko. Im Jahr 2024 wüteten in Mexiko mehr als 8.000 Waldbrände. Bei den Waldbränden gingen rund 1.6 Millionen Hektar Wald verloren. Eine Fläche, die fast doppelt so groß ist wie Berlin.

Fazit

Nicht nur anhand diverser und sich häufenden Schlagzeilen zu Waldbränden lässt sich sagen, dass der Klimawandel durchaus ein Faktor ist, warum in den vergangenen Jahren so viele Brände gemeldet werden. Alleine in Deutschland ist anhand offizieller Zahlen und Statistiken gut zu sehen, dass die Zahl der Waldbrände in den letzten Jahren zugenommen hat. Neben Deutschland trifft es jedoch noch viele weitere Länder. Teilweise deutlich schlimmer wie die Waldbrände in Südkalifornien oder in Chile zeigten.

Schreitet die globale Erderwärmung weiterhin voran, wird sich auch die Zahl der Waldbrände erhöhen. Interessant ist, dass nicht nur die Zahl der Waldbrände, sondern laut Umweltbundesamt auch die Größe der verbrannten Waldflächen in Deutschland in den vergangenen Jahren zugenommen hat.     

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