Die Entwicklung der Geburtenzahlen

Die Geburt eines Kindes ist für viele Eltern ein unvergessliches Erlebnis in ihrem Leben. Doch auch die Statistiken zu den Geburtenzahlen sind nicht unerheblich. Das Statistische Bundesamt hat dies auf der eigenen Website gut erklärt. In diesem Artikel geht es nicht nur um die Geburtenzahlen in Deutschland. So werden auch Fragen zu den Geburtenzahlen in Österreich und der Schweiz beantwortet. Zudem gibt es Statistiken zur weltweit höchsten sowie niedrigsten Geburtenrate und zum Schluss noch die weltweite Entwicklung der Geburtenzahlen.

Geburtenzahlen Deutschland

In Deutschland unterliegt die Geburtenrate Schwankungen. Eine klare Tendenz lässt sich im Gegensatz zum Lebensmittelkonsum nicht ausmachen. Ab 1996 waren die Geburtenzahlen rückläufig. Doch ab 2012 zeigte die Kurve der Geburtenzahlen in Deutschland wieder nach oben.

Die niedrigste Geburtenzahl in den letzten 30 Jahren gab es im Jahr 2011 mit 662.685 Neugeborenen. Im Vergleich dazu betrug die Geburtenrate im Jahr 2021 795.517. Diese Geburtenzahl ist nicht weit von den höchsten Geburtenzahlen der vergangenen 30 Jahre in Deutschland entfernt.

Die meisten Geburten gab es bei der Betrachtung von Statistiken zwischen 1991 und 2021 mit 830.019 Geburten im Jahr 1991. Im Jahr 2022 waren die Geburtenzahlen laut dem Statistischen Bundesamt mit 738.819 wieder rückläufig. Das sind in etwa ähnlich viele Geburten wie im Jahr 2015.

Kinder pro Frau in Deutschland

Anhand der Zahlen des Jahres 2022 bringt jede Frau in Deutschland durchschnittlich rund 1.46 Kinder zur Welt. Bereits im Jahr 2021 landete Deutschland mit 1.58 Kindern pro Frau im Vergleich zu anderen europäischen Ländern im abgeschlagenen Mittelfeld.

Ähnlich wie Österreich, die mit 1.48 Kindern pro Frau noch hinter Deutschland lagen. Anschließend sehen Sie eine Kinder pro Frau Statistik mit den Top-10 Nationen in Europa.

Länder mit den meisten Kindern pro Frau in Europa

Länder mit den wenigsten Kindern pro Frau in Europa

Die Nation mit den wenigsten Kindern pro Frau in Europa ist Malta. Auf Platz 2 und 3 folgen San Marino und Italien. Auch in Spanien, Litauen, Finnland und Polen werden vergleichsweise wenige Kinder gezeugt. Mit Platz 9 zählt auch Österreich zu den Ländern Europas mit den wenigsten Kindern pro Frau.

Wann Frauen in Deutschland im Durchschnitt erstmals Schwanger werden

Interessant ist auch das Alter, wann Frauen im Durchschnitt erstmals Mutter werden. Das Durchschnittsalter liegt bei rund 31 Jahren und Männer sind im Schnitt etwa ein bis zwei Jahre älter, wenn sie erstmals Vater werden. Dabei waren im Jahr 2022 1.973 Mütter unter 18 Jahre alt. Die Zahl der unter 18-jährigen, welche ein Kind zur Welt bringen, ist deutlich niedriger, als jene in den vorangegangenen Jahren, wie die nachfolgende Statistik gut zeigt.

Frauen in Deutschland, die mit unter 18 Jahren ein Kind zur Welt bringen

Zahl der Frauen, die bei der Geburt ihres Kindes 40 Jahre oder älter sind

Hingegen waren im Jahr 2022 46.750 Frauen bei der Geburt über 40 Jahre alt. Die Tendenz zeigte bei den über 40-jährigen Frauen von 2018 bis 2021 nach oben, was anhand des folgenden Diagramms ersichtlich ist. Im Jahr 2022 gab es wieder weniger Frauen, die mit über 40 Jahren ein Kind zur Welt brachten.

Die Geburtenzahlen der verschiedenen Bundesländer sind wenig überraschend. So weist das bevölkerungsreichste Land Deutschlands auch die meisten Geburten auf. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen Bayern und Baden-Württemberg. Das Diagramm zeigt die verschiedenen Bundesländer und deren Geburtenzahlen des Jahres 2021.

Geburtenzahlen Österreich

Zu den Geburtenzahlen in Österreich stellt Statistik Austria Zahlen für die Jahre 2011 bis 2022 bereit. Diese Zahlen wurden genutzt, um ein Diagramm zu erstellen.

Wie in Deutschland war die Zahl der Geburten in den Jahren 2011 und 2012 vergleichsweise niedrig. Danach kam ein Aufwärtstrend. Ab 2017 gab es einen Abwärtstrend. Von 2020 bis 2021 stieg die Zahl der Geburten in Österreich wieder, während es im Jahr 2022 wieder rund 40.000 Geburten weniger wie im Jahr zuvor waren.

Geburtenzahlen je Bundesland in Österreich

Werden mehr Jungen oder Mädchen in Deutschland geboren?

Bei den Geburtenzahlen von Jungs und Mädchen ist aufgrund von Zahlen und Statistiken eine klare Tendenz zu erkennen. Meist unabhängig vom Jahr werden jeden Monat rund 1.000 bis 2.000 Jungen mehr geboren als Mädchen. Um dies zu verdeutlichen wurde mit den Zahlen von Statista ein Diagramm erstellt. Daran lässt sich gut erkennen, dass die Geburtenzahlen von Mädchen in Deutschland nie höher als die von Jungs sind. Ausnahmen gab es zumindest zwischen dem Jahr 2021 und 2023 keine.

Die orange Linie zeigt die Geburtszahlen der Mädchen in Deutschland der 12 Monate des Jahres 2022. Anhand der blauen Linie sind die Geburtszahlen der Jungs in Deutschland zu sehen. Wie zu gut zu erkennen ist, befindet sich die blaue Linie stetig über der orangen Linie. Zudem lässt sich anhand dieses Geburtendiagramms erkennen, dass vor allem die Monate Juli, August und September jene Monate mit den meisten Geburten sind. Sowohl bei den Jungs als auch bei den Mädchen.

Kommen weltweit mehr Jungs oder Mädchen zur Welt?

Auch weltweit gesehen werden in den meisten Ländern mehr Jungs als Mädchen geboren. Laut Our World Data kommen im weltweiten Schnitt auf rund 105 Jungs etwa 100 Mädchen. In Deutschland werden wie in Österreich 105.5 Jungs bei 100 Mädchen geboren. In der Schweiz sind es 105.1 Jungs auf 100 Mädchen. Es gibt jedoch auch Nationen wie China, die deutlich über diesen Schnitt liegen.

Mit 112.6 Jungs bei 100 Mädchen nimmt Aserbaidschan weltweit bei dieser Geburtenratestatistik die Spitzenposition ein. Gefolgt von China (111.8), Vietnam (111.4) und Armenien (109.5). Es gibt jedoch auch Nationen, in denen das Geschlechterverhältnis bei den Geburten nahezu ausgeglichen ist. Etwa in Namibia mit 101.1 Jungs bei 100 Mädchen, Sambia mit ebenso 101.1 Jungs bei 100 Mädchen und Mosambik mit 102 Jungs bei 100 Mädchen.

In Bezug auf die weltweite Bevölkerung sind etwa 51 Prozent Männer und 49 Prozent Frauen. Kriege und andere tragische Ereignisse sorgen trotz einer meist höheren Geburtenrate von Jungs für nahezu ausgeglichene Verhältnisse von Männern und Frauen in der weltweiten Bevölkerung.

Wie häufig Zwillinge und Drillinge in Deutschland geboren werden

Werden beispielsweise die Zahlen des Jahres 2017 herangezogen, gab es bei 784901 Geburten 14415 Zwillingsgeburten. Das sind etwas weniger als 2 Prozent. So bekommt etwa jede 50zigste Frau in Deutschland Zwillinge. Wesentlich seltener sind Drillingsgeburten. Im Jahr 2021 gab es 202 Drillingsgeburten. Dementsprechend gab es bei etwa jeder 3900ten Geburt eine Geburt mit Drillingen. Andere Mehrlingsgeburten sind in Deutschland äußerst selten. Das zeigen die Zahlen. 2021 wurden in Deutschland nur bei vier Geburten mehr als Drillinge geboren.

Zu erkennen ist anhand der Zahlen der vergangenen Jahre auch, dass Mehrlingsgeburten seltener werden. Beispielsweise gab es im Jahr 2017 14415 Zwillingsgeburten. Im Jahr 2021 waren es nur noch 13.596. Ähnliches gilt auch für Drillingsgeburten und andere Mehrlingsgeburten in Deutschland.

Geburtenzahlen Schweiz

Neben Deutschland und Österreich gibt es auch Zahlen zu den Geburten in der Schweiz. Leider stellt das Bundesamt für Statistik nur Zahlen zu den Jahren 2020, 2021 und 2022 bereit. 2020 gab es in der Schweiz 85.914 Neugeborene. Im Jahr 2021 89.644. Für das Jahr 2022 wurden 82.045 Geburten angegeben. Die Schweiz hat etwas weniger Einwohner wie Österreich. Mit 257.603 Neugeburten in den Jahren 2020, 2021 und 2022 gab es in der Schweiz jedoch mehr Neugeborene als im selben Zeitraum in Österreich (251.879).

Länder mit den weltweit höchsten Geburtenzahlen

Interessante Zahlen liefert auch der Blick auf die weltweiten Geburtenzahlen. In Deutschland gab es im Jahr 2021 9.17 Geburten pro 1.000 Einwohner. In der Schweiz 10.03 und in Österreich 9.5. In den Ländern mit den höchsten Geburtenraten werden mehr als viermal so viel Kinder zur Welt gebracht. Bei allen diesen Ländern handelt es sich um afrikanische Länder.

Zum Beispiel Niger mit 41.9 Neugeborenen pro 1.000 Einwohner, Somalia mit 43 Geburten pro 1.000 Einwohner oder Tschad mit 42.4 Neugeburten pro 1.000 Einwohner im Jahr 2023. Die folgende Statistik zeigt die 10 Länder mit der weltweit höchsten Geburtenrate des Jahres 2021. Die Daten stammen von Our World in Data.

Länder mit den weltweit geringsten Geburtenzahlen

Die niedrigsten Geburtszahlen sind in asiatischen und europäischen Ländern zu finden. Zum Beispiel in China. Trotz dem Ende der Ein-Kind-Politik vor einigen Jahren ist die Geburtenrate im bevölkerungsreichsten Land dieser Erde immer noch sehr niedrig. Manche führen dies auf die immer höher werdenden Lebenserhaltungskosten zurück. Andere glauben, dass das Interesse der Frauen zu heiraten schwindet.

Ähnliches gilt für Japan. Die Japaner kämpfen mit niedrigen Geburtenzahlen. Dadurch werden die Japaner immer älter. Gut zu sehen ist dies im Artikel Weltweit steigendes Durchschnittsalter. Dies könnte Japan in Zukunft Probleme bereiten, was in einem Artikel der Tagesschau veranschaulicht wird. In Japan ist es kostspielig ein Kind großzuziehen, wodurch langfristig ein Rückgang der Bevölkerung gegeben ist.  

China und Japan sind jedoch nicht jene Länder mit den weltweit wenigsten Geburten, wie die anschließende Geburtenzahlenstatistik zeigt.

In Südkorea gab es bereits im Jahr 2021 nur 5.58 Neugeborene pro 1.000 Einwohner. Im Jahr 2023 ist die Geburtenrate in Südkorea weiter drastisch auf 4.6 Kinder pro 1.000 Einwohner gesunken. Die Südkoreaner scheinen die beruflichen Interessen den familiären Interessen vorzuziehen. Ähnliches gilt für die Menschen in San Marino. In Europa weisen Länder wie San Marino, Italien, Spanien, Griechenland, Ukraine und Portugal die geringsten Geburtenraten auf. Die weltweit geringste Geburtenrate weist jedoch der Vatikan auf. Lediglich 4.2 Kinder pro 1.000 Einwohner.

Zum Schluss dieses Artikels wird noch auf die globale Entwicklung der Geburtenzahlen eingegangen. Auch dazu gibt es interessante Zahlen. Daten der Vereinten Nationen zufolge sind die weltweiten Geburtenzahlen rückläufig. Gab es 1950 im weltweiten Durchschnitt etwas mehr als 36 Geburten pro 1.000 Einwohner, wurden 70 Jahre später nur noch etwas mehr als 17 Geburten pro 1.000 Einwohner verzeichnet. Doch mittels eines Diagramms lässt sich die weltweite Entwicklung der Geburtenzahlen noch besser veranschaulichen.

Im Jahr 2020 gab es mehr als 100 % weniger Geburten als im Jahr 1950. Dies ist ein interessanter Fakt in Bezug auf den Klimawandel. In einigen Berichten ist von Einsparungen der CO₂-Emissionen durch eine geringere Zahl der Bevölkerung zu lesen. Eine geringere Geburtenrate würde dazu beitragen. Doch die aktuelle Geburtenrate ist immer noch zu hoch, um das Wachstum der Bevölkerung einzudämmen. Wenn jedoch weiterhin so ein starker Rückgang wie in den vergangenen 70 Jahren gegeben ist, könnte die weltweite Bevölkerung schrumpfen und sich dies in Zukunft positiv auf das Klimaproblem auswirken.

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