Der Klimawandel lässt sich alleine mit klimaneutralen Maßnahmen wohl nicht aufhalten. Dementsprechend suchen Forscher nach anderen Möglichkeiten. Etwa mit Carbon Capture and Storage. Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem CO₂-Emissionen tief im Boden oder auch im Wasser gespeichert werden. Forscher der TU Wien haben nun herausgefunden, dass dies ohne Gefahren möglich ist.
Carbon Capture and Storage genauer erklärt
Echte Klimaneutralität wird es in den kommenden Jahren wohl kaum geben. Zu gering sind die Anstrengungen der verschiedenen Länder. Dies zeigt unter anderem der Artikel Klimaschutz – der Nationenvergleich. Kaum eine Nation dieser Erde unternimmt ausreichend Anstrengungen im Kampf gegen die globale Erderhitzung. Dementsprechend braucht es andere Lösungen. Carbon Capture and Storage könnte eine solche Lösung sein.
Bereits der Name lässt den Sinn hinter diesem Verfahren erkennen. Capture bedeutet aus dem Englischen übersetzt Fangen. So sollen CO₂-Emissionen eingefangen werden. Zwei Klimaschutzmaßnahmen auf Basis von Carbon Capture and Storage wurden bei Klimawandel-info bereits vorgestellt. Eine davon ist Gesteinsmehl, welches in großen Mengen beispielsweise über Ackerflächen ausgestreut wird und der Atmosphäre CO₂ entnimmt.
Mit Storage kommt der zweite Schritt. Storage bedeutet aus dem Englischen übersetzt Einlagern oder Speichern. Nachdem das CO₂ eingefangen wurde, muss es eingelagert beziehungsweise gespeichert werden. Genau das passiert auch beim Gesteinsmehl. Das eingefangene CO₂ wird eingelagert und anschließend durch Regen in umliegende Flüsse und Meere abgegeben.
Ähnlich wie Gesteinsmehl funktioniert auch die Pyrolyseheizung. Diese Heizung wird mit Holz betrieben. Das Holz wird jedoch nicht verbrannt, sondern verkohlt. Durch diesen Vorgang wird CO₂ eingefangen und in Pflanzenkohle eingelagert. Die Pflanzenkohle kann beispielsweise als Düngemittel auf Ackerflächen genutzt werden. Auch hier wird das klimaschädliche CO₂ in das Grundwasser gespült.
Klimaschädliches CO₂ bleibt wo es ist

Laut einer Studie der TU Wien bleibt das klimaschädliche CO₂ im Meeresuntergrund. In der Tiefe des Meeresbodens ist der Druck so hoch, dass das Kohlendioxid in einen flüssigen Zustand übergeht. Dabei ist die Dichte des flüssigen CO₂ niedriger als die Dichte des Wassers. Somit hat das Forschungsteam festgestellt, dass das Kohlendioxid für immer im Boden bleibt und nicht entweicht, wodurch möglicherweise weitere Schäden gegeben wären. Selbst Erdbeben oder andere Einflüsse würden daran nichts ändern.
Fazit
Die neue Studie der TU Wien bekräftigt Carbon Capture and Storage Verfahren. Einmal eingelagert bleibt das klimaschädliche Kohlendioxid wo es ist. Dies ist natürlich positiv für Klimaschutzmaßnahmen wie Gesteinsmehl oder die Pyrolyseheizung. Dennoch sind diese beiden Methoden aktuell kein Allheilmittel gegen den Klimawandel. So wurde bereits berichtet, dass 5 Millionen Tonnen Gesteinsmehl erforderlich sind, um 1 Tonne CO₂ aus der Atmosphäre einzulagern.
Bei einem weltweiten CO₂-Ausstoß von 34,8 Milliarden Tonnen würde es mehr als 170 Milliarden Tonnen Gesteinsmehl benötigen, um den CO₂-Ausstoß eines Jahres zu kompensieren. Für verbesserte klimatische Bedingungen müsste jedoch auch das Kohlendioxid der vergangenen Jahre und Jahrzehnte eingelagert werden. Doch womöglich gibt es in Zukunft noch weitere innovative Carbon Capture and Storage Verfahren, die diese schwere Aufgabe möglich machen.