Kamele – die Gewinner des Klimawandels?

Nahezu jede Veränderung bringt Gewinner und Verlierer hervor. Ein gutes Beispiel hierfür war das Coronavirus. Während viele Unternehmen ums Überleben kämpften, verdienten andere Unternehmer mit Gesichtsmasken, Alkohol usw. sehr viel Geld. Sind die Kamele die Gewinner des Klimawandels?

Wodurch sich Kamele von anderen Tieren in der Klimakrise hervorheben

Über den Schneehasen wurde bereits berichtet. Sein Weiterbestehen ist ungewiss. Durch den Klimawandel und den damit verbundenen milden Wintern verliert der Schneehase langsam seinen Lebensraum. Kaum Schnee, die Gletscher schmelzen, wodurch der Schneehase immer weiter in die Höhe getrieben wird. Doch dies sind nur einige von mehreren Gründen, warum sein Fortbestehen gefährdet ist. Schneehasen gehören daher wohl zu den Verlierern des Klimawandels.

Ganz anders sieht es bei Kamelen aus. Sie kommen mit den widrigsten Witterungsbedingungen gut zurecht. Hitze macht Ihnen wenig aus. Beispielsweise beginnt ein Kamel erst ab Temperaturen von 42 Grad zu schwitzen. Doch gefährdet sind Kamele bei diesen Temperaturen noch lange nicht. Sie können Temperaturen von +50 °C oder mehr standhalten. Auch an Minustemperaturen von bis zu – 27 °C können sie sich anpassen. So kann ein Dromedar problemlos im Winter in Mittel- oder Nordeuropa überleben. Kamele sind nahezu unverwüstlich.

Selbst lange Dürreperioden überstehen Kamele in der Regel problemlos. Mehrere Tage bis Wochen kommt ein Kamel ohne Wasser aus. So kann ein Dromedar einen Wasserverlust von 25 Prozent des Körpergewichtes kompensieren. Findet ein Kamel eine Wasserstelle, kann es bis zu 200 Liter innerhalb von 15 Minuten aufnehmen. Möglich ist dies aufgrund ihrer Beschaffenheit. Kamele besitzen drei Vormägen, in denen das Wasser gespeichert wird. Einmal gespeichert steht dieses Wasser mehrere Wochen zur Verfügung.

Zudem kommen Kamele mehrere Monate ohne Nahrung aus, da ihre Höcker als Fettspeicher dienen. Die Höcker sind daher Fettspeicher und keine Wasserspeicher. Ein Dromedar hat einen Höcker, ein Trampeltier besitzt zwei Höcker. Dass Kamele so lange ohne Wasser überleben können, ist auf ihre speziellen Blutkörperchen zurückzuführen. Die Blutkörperchen eines Kamels dehnen sich bei der Wasseraufnahme stark aus.

Weitere Besonderheit eines Kamels

Das ein Kamel nahezu unverwüstlich ist, hat noch weitere Gründe. Unter anderem gibt ein Kamel wenig Urin ab. Lediglich einen Liter pro Tag. Im Vergleich dazu scheidet ein Mensch zwischen 0.7 und 3 Liter Wasser pro Tag aus. Der Mensch ist aber deutlich kleiner als ein Kamel und nimmt wesentlich weniger Wasser auf. Auch diese Eigenschaft hilft den in Asien und Afrika beliebten Nutztieren, Wasser zu sparen.

In Zukunft mehr Kamele in Europa?

In einem Bericht des Standard wurde darüber berichtet, dass Kamele aufgrund der Klimaveränderung beliebter in Europa werden könnten. Zu diesem Schluss kam ein Forscherteam. Zweifellos könnten Kamele durch ihre Beschaffenheit auch in Europa problemlos leben. Hitzesommer mit Temperaturen um die 40 °C wären kein Problem für die genügsamen Nutztiere. Auch kältere Temperaturen nicht, wie bereits berichtet wurde.

Kamele, Hitze

Doch eine Milchkuh könnten Kamelstuten wohl nicht ersetzten. Insbesondere nicht, da der Milchkonsum in Europa mit Milch von Kamelen wahrscheinlich nicht gedeckt werden könnten. Eine Milchkuh gibt in der Regel zwischen 28 und 30 Liter Milch pro Tag. Manche auch mehr. Bei einer Kamelstute sind es 2 bis 10 Liter pro Tag, wobei 10 Liter meist nicht erreicht werden. Eher 2 bis 6 Liter. Zudem ist es eine Frage des Geschmacks. Kamelmilch hat den Geschmack von Ziegenmilch. Manche vergleichen Kamelmilch auch mit Kuhmilch, wobei die Kamelmilch als salzig beschrieben wird. Fakt ist, dass sich Kamelmilch von Kuhmilch geschmacklich unterscheidet.

Ähnlich sieht es bei Kamelfleisch aus. In einigen arabischen Ländern gilt Kamelfleisch als Delikatesse. Beschrieben wird Kamelfleisch als zart, großfaserig und trocken. Wird Kamelfleisch zu Steaks verarbeitet, soll es dem Geschmack von Rindfleisch ähneln. Von einigen wird der Geschmack von Kamelfleisch auch mit dem Fleisch eines Büffels verglichen.

Fazit

Es gibt durchaus das Potenzial, dass die Population von Kamelen in Europa steigt. Sie passen sich nahezu jeder Umgebung an und kommen mit den immer höher werdenden Temperaturen gut zurecht. Die steigende Zahl an Hitzetagen durch den Klimawandel wären für Kamele in Europa sicherlich kein Problem.

Dennoch sind Kamele auch in Zukunft wahrscheinlich kein Ersatz für eine Milchkuh. Zu gerne wird Kuhmilch konsumiert und Rindfleisch gegessen. Das zeigt auch der Artikel Fleischkonsum weltweit. Von Dingen, an die sich Menschen gewöhnt haben, sind Menschen auch nur schwer abzubringen. Daher werden Kamele wohl auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten vorwiegend in Asien und Afrika beheimatet bleiben. Auch wenn Kamele in puncto Nachhaltigkeit gegenüber Milchkühen punkten.

Die Gewinner des Klimawandels sind sie dennoch, denn die hohen Temperaturen können diesen genügsamen Tieren kaum etwas anhaben. Trotzdem sollte eine Lösung für die globale Erderwärmung gefunden werden, da sonst vielleicht selbst Dromedare und Trampeltiere unter der großen Hitze leiden.

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