Kann Geoengineering die Klimakatastrophe abwenden?

Als Geoengineering werden Maßnahmen bezeichnet, welche ins Klimasystem eingreifen und dabei helfen, die Erderwärmung auszubremsen. Beim Geoengineering gibt es verschiedene Ansätze. Diamantenstaub in der Atmosphäre könnte eine solche Lösung sein. Doch ist Diamantenstaub auch eine nachhaltige oder lediglich befristete Lösung im Kampf gegen den Klimawandel?

Wie soll Diamantenstaub helfen, die Erde abzukühlen?

Diamantenstaub in der Atmosphäre hilft dabei, die Sonnenstrahlen zu reflektieren und somit für ein kühleres Klima auf der Erde zu sorgen. Vergleichbar ist der Effekt mit Eis und Schnee. Durch Eis und Schnee ist ebenfalls das Reflektieren der Sonnenstrahlen gegeben, wodurch die Temperaturen auf der Erde sinken. Durch die schmelzenden Gletscher verringert sich dieser Effekt jedoch von Jahr zu Jahr, da aufgrund der fehlenden Eisfläche und fehlender Eisschilde weniger Sonnenstrahlen zurück in das Weltall reflektiert werden. Die Folge ist, es werden zunehmend mehr Sonnenstrahlen absorbiert und die Erde wärmt sich mehr und mehr auf.

Vulkanausbruch, Asche, Aerosole

Ein weiteres Beispiel sind vulkanische Aerosole. Als im Jahr 1991 der philippinische Vulkan Pinatubo ausbrach, wurden mehrere Milliarden Kubikmeter Asche und Staub in die Luft geblasen. Die vulkanischen Aerosole in der Stratosphäre sorgten dafür, dass die globale Durchschnittstemperatur im Jahr 1992 und 0.5 Grad gesunken ist. Somit hatte der Vulkanausbruch einen kühlenden Effekt auf die Erde. Daher könnte solares Geoengineering dabei helfen, einen künstlichen Kühlungseffekt zu erschaffen.

Was spricht für Diamantenstaub in der Atmosphäre?

Laut der bisherigen Forschungen, würde sich Diamantenstaub am besten für den Kühlungseffekt auf der Erde eignen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass sich bei den kleinen Teilchen aus Kohlenstoff die obere Atmosphäre kaum aufwärmt. Im Gegensatz dazu ist bei Schwefelsäureaerosolen eine deutlich stärkere Erwärmung der oberen Atmosphäre gegeben. Zudem reflektiert Diamantenstaub im Vergleich zu anderen Aerosolen am stärksten das Sonnenlicht zurück in All. Dadurch würde mit Diamantenstaub der beste Effekt zum Abkühlen der Erde erzielt.

Auch negative Effekte auf die Umwelt sind bei Diamantenstaub nach dem aktuellen Kenntnisstand nicht zu erwarten. Das kann beispielsweise beim Einsatz von Schwefelsäureaerosolen saurer Regen sein.

Ist das solare Geoengineering riskant?

Es fehlen noch viele Erkenntnisse, wie sich Aerosole in der Atmosphäre auf die Umwelt auswirken. Um sich Sicherheit zu verschaffen, muss weiterhin Forschung betrieben werden. Dementsprechend sind Forscher noch davon entfernt, den sicheren Einsatz von Diamantenstaub in der Atmosphäre zu gewährleisten. So gibt es auch moralische Bedenken beim Einsatz von solarem Geoengineering. 

In folgendem YouTube-Video wird näher auf das Risiko, welches Geoengineering mit sich bringt, eingegangen.

Diamantenstaub ist keine langfristige Lösung im Kampf gegen die Klimakrise

Trotz aller Erkenntnisse bieten die winzigen Kohlenstoffteilchen keine langfristige Lösung, um die Klimakatastrophe aufzuhalten. Nicht nur aufgrund der moralischen Bedenken. Es handelt sich lediglich um eine temporäre Option. So könnten sich die Menschen mittels Diamantenstaub in der Atmosphäre ein wenig mehr Zeit im Kampf gegen die Klimakrise verschaffen.

Die aktuell einzige langfristig wirksame Option ist, die Treibhausgasemissionen zu senken. Bereits im Artikel Heizung, die der Atmosphäre CO₂ entzieht, wurde bereits über eine Technologie berichtet, die dies ermöglicht. Allerdings steht auch dieses Projekt noch in der Anfangsphase. Global muss aktuell versucht werden, mittels erneuerbarer Energien und anderen Klimaschutzmaßnahmen, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren.

Fazit

Wie im Beitrag Klimaschutz – der Nationenvergleich zu lesen ist, sehen sich nicht alle Nationen dazu gezwungen, mehr in Sachen Klimaschutz beizutragen. Nationen wie die USA oder China befassen sich laut Rangliste verglichen mit anderen Ländern kaum mit Klimaschutzmaßnahmen. Doch beim immer rascher fortschreitenden Klimawandel braucht es innovative Ideen und den Mut für Veränderungen. Ein Weg aus der Klimakrise ist Diamantenstaub in der Atmosphäre nicht. Schon alleine aufgrund der hohen Kosten. Dennoch sind Forscher überzeugt, dass diese Technologie noch genauer untersucht werden sollte, um bei einer zunehmenden Krise des Klimawandels eine weitere Option im Portfolio zu haben.       

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