Der Klimawandel ist ein globales Phänomen, das viele Länder betrifft und Griechenland bildet dabei keine Ausnahme. Während sich das Bewusstsein über den Klimawandel weltweit intensiviert, sind die Auswirkungen in einigen Regionen Griechenlands deutlich spürbar.
Zunehmende Hitzewellen und Dürreperioden
In den letzten Jahren hat Griechenland einen markanten Anstieg von Hitzewellen erlebt, die sowohl die Natur als auch die menschliche Gesellschaft stark beeinträchtigen. Die Sommermonate werden zunehmend heißer, mit Temperaturen, die regelmäßig über 40 Grad Celsius steigen.
Diese extremen Temperaturen führen nicht nur zu gesundheitlichen Problemen bei der Bevölkerung, sondern haben auch gravierende Auswirkungen auf die Landwirtschaft.
Die Dürreperioden sind besonders besorgniserregend. Sie haben in vielen Regionen Griechenlands zu Ernteausfällen geführt, was die Lebensgrundlage vieler Landwirte bedroht. Die Wasserversorgung wird zunehmend unsicher. Der Wassermangel hat dazu geführt, dass viele landwirtschaftliche Flächen nicht mehr bewirtschaftet werden können, was die Nahrungsmittelproduktion erheblich gefährdet.
Die Landwirtschaft ist ein zentraler Bestandteil der griechischen Wirtschaft, der jedoch durch den Klimawandel erheblich gefährdet wird. Rund 10% des BIP Griechenlands stammen aus der Landwirtschaft und etwa 12% der Bevölkerung sind in diesem Sektor beschäftigt. Eine Studie der Europäischen Kommission zeigt, dass die Erträge bei wichtigen Kulturpflanzen wie Oliven und Trauben aufgrund steigender Temperaturen und unregelmäßiger Niederschläge bis zu 30% sinken könnten.
Die Trockenheit hat bereits viele Landwirte in ländlichen Gebieten betroffen. Die Kosten für Bewässerungssysteme steigen und viele Kleinbauern können sich diese Investitionen nicht leisten. Laut einer Umfrage von Eurostat berichten 60% der griechischen Landwirte von Ernteausfällen aufgrund klimatischer Extrembedingungen. Dies führt zu sinkenden Einkommen und einer Abwanderung junger Menschen aus den ländlichen Gebieten in die Städte oder ins Ausland.
Auswirkungen auf den Tourismussektor
Ein weiterer wichtiger Wirtschaftszweig, der von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen ist, ist der Tourismus. Griechenland zieht jährlich Millionen von Touristen an und der Tourismussektor trägt über 20% zum BIP des Landes bei. Doch steigende Temperaturen und veränderte klimatische Bedingungen könnten die touristische Attraktivität beeinträchtigen.
Eine Studie der UNWTO (Weltorganisation für Tourismus) zeigt, dass die Anzahl der heißen Tage in Griechenland bis 2050 um bis zu 30% zunehmen könnte. Dies könnte dazu führen, dass Urlauber andere Reiseziele bevorzugen, die weniger von extremer Hitze betroffen sind. Gleichzeitig könnte der Anstieg des Meeresspiegels viele Küstenstädte und Strände bedrohen, die einst das Herzstück des griechischen Tourismus waren. Schätzungen zufolge könnte Griechenland bis 2030 einen Rückgang von bis zu 15% bei den Einnahmen des Tourismus in Kauf nehmen müssen.
Intensivierung von Wetterkatastrophen
Ein weiteres besorgniserregendes Ergebnis des Klimawandels in Griechenland sind die immer häufigeren und intensiveren Wetterkatastrophen. Stürme, Überschwemmungen und Waldbrände sind in den letzten Jahren nicht nur häufiger geworden, sondern bringen auch verheerende Schäden mit sich.
Im Jahr 2021 erlebte Griechenland einige der schlimmsten Waldbrände seiner Geschichte, die große Flächen der mediterranen Wälder verwüsteten. Darunter der Waldbrand auf der griechischen Insel Euböa. 50.000 Hektar Pinienwald wurden bei diesem Brand zerstört. Viele Menschen verloren durch diesen Waldbrand in Griechenland ihre Existenz. Insbesondere die Tourismusbranche war betroffen.
Diese Brände wurden durch extreme Temperaturen und langanhaltende Dürrebedingungen begünstigt und sorgten für massive Umweltzerstörung.
Überschwemmungen sind ein weiteres dramatisches Ergebnis des Klimawandels. Im Jahr 2020 wurden Teile von Thessaloniki und anderen Städten von heftigen Regenfällen heimgesucht, die erhebliche Schäden an Infrastruktur und Eigentum verursachten. Solche katastrophalen Ereignisse zeigen deutlich, wie verwundbar Griechenland gegenüber den unberechenbaren Folgen des Klimawandels ist.
Auswirkungen auf die Biodiversität und das Ökosystem
Der Klimawandel hat auch tiefgreifende Auswirkungen auf die Biodiversität in Griechenland. Die einzigartige Flora und Fauna des Landes ist gefährdet, da sich die klimatischen Bedingungen verändern. Viele Tier- und Pflanzenarten müssen sich anpassen oder sehen sich dem Risiko von Aussterben gegenüber.
Ein Beispiel dafür ist das Verschwinden von bestimmten Pflanzenarten in den höheren Lagen der Bergregionen, wo die Temperaturen ansteigen. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf die Pflanzenwelt, sondern auch auf die Tierarten, die auf diese Pflanzen angewiesen sind. Zudem führt die Meereserwärmung zu Veränderungen in den marinen Ökosystemen, was gesundheitliche und wirtschaftliche Folgen für die Fischerei hat, eine wichtige Einkommensquelle für viele Küstengemeinden.
Fazit
Griechenland ist eines der am stärksten betroffenen Länder durch den Klimawandel in Europa. Temperaturen von über 40 Grad Celsius gehören in den Sommermonaten bereits zur Normalität. Darunter leidet nicht nur die einheimische Bevölkerung, sondern auch die Touristen. Sieht sich das Land auch in Zukunft mit Hitzewellen konfrontiert, könnte sich dies negativ auf die griechische Tourismusbranche auswirken.
Doch nicht nur die Tourismusbranche ist vom Klimawandel in Griechenland betroffen. Auch die Landwirtschaft muss durch hohe Temperaturen und Dürreperioden mit einer steigenden Zahl an Ernteausfällen rechnen. Hinzu kommt in einigen Regionen der Wassermangel, wodurch einige landwirtschaftliche Flächen nicht mehr bewässert werden können.