Bienen, Bienenstock

Die milderen Winter durch die Klimaerwärmung sorgen für ein Bienensterben. Grund hierfür ist die rasche Ausbreitung der Varroamilbe, welche ganze Bienenvölker zerstört. Österreichische als auch deutsche Imker haben dadurch mit Ausfällen zu kämpfen. Dies zeigen Berichte von Orf.at oder Bild.de.

Bis zu 30 % weniger Bienenvölker

Bienenvolk, Bienenstock

Ausfälle beziehungsweise das Sterben von Bienenvölkern sind nicht ungewöhnlich. In der Regel entsprechen 5 % der Normalität. Doch im vergangenen Winter gab es Verluste von bis zu 30 %. Laut Bienenjournal.de betrug die Ausfallsquote im vergangenen Winter in der gesamten Bundesrepublik Deutschland rund 16 %. Etwa 3 % mehr als im Winter 2022/2023. Mehr als die Hälfte aller Befragten Imker in Deutschland hat mindestens ein Bienenvolk verloren.

Die Varroamilbe als Bienenschädling

Grund für die hohen Verluste im vergangenen Winter war die Varroamilbe. Die Varroamilbe ist der gefährlichste Bienenschädling. Geschätzt sterben durchschnittlich pro Jahr 15 % der Bienenvölker durch diesen Schädling. Der Prozentsatz variiert von Jahr zu Jahr, denn die Sterberate ist stark von den Bedingungen im Winter abhängig. Je wärmer es über den Winter ist, desto besser können sich die Milben in den Bienenstöcken vermehren. Im Gegensatz dazu ist in kälteren Wintern der Milbenanteil deutlich geringer.

Die Varroamilbe bringt Viren und Bakterien in den Bienenstock. Gleichzeitig ist durch den Milbenbefall bei erwachsenen Bienen eine Schwächung des Immunsystems gegeben. Dementsprechend sorgt die gefährliche Milbe für ein Bienensterben.

Eine Bekämpfung der Varroamilbe ist nur möglich, wenn die Bienen keinen Honig produzieren, da in dieser Zeit keine Chemikalien in den Honig und somit in den menschlichen Organismus gelangen. Bekämpft wird die Varroamilbe unter anderem mit Ameisensäure oder anderen speziellen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Ameisensäure ist stark ätzend und tötet die Milben ab. Vernachlässigen Imker die Schädlingsbekämpfung, besteht insbesondere in milderen Wintern eine große Gefahr für das Sterben von Bienenvölkern.

Bienensterben lässt die Preise für Honig steigen

Preissteigerungen beim Honig sind in den vergangenen Jahren nichts Neues. Beispielsweise sind die Honigpreise in den vergangenen Jahren durch die Steigerung von Energiekosten gestiegen. Diese Kosten werden in der Regel an den Kunden weitergegeben. Das Sterben der Bienenvölker hebt die Preise weiter an. In Österreich wird ein Glas Honig (0.5 kg) vermutlich für einen Preis von rund 12 Euro verkauft.

In Deutschland ist heimischer Bienenhonig laut Bild deutlich günstiger. Es wird mit einem Preis von 7.50 Euro für ein Glas Honig (0.5 kg) gerechnet, wobei es sich bei diesem Preis um die Untergrenze handelt. Daher könnte es auch sein, dass ein Glas Bienenhonig für 9 bis 10 Euro oder auch mehr angeboten wird.

Heimischer oder importierter Honig?

Auch wenn die Preise steigen wäre es für die in Österreich oder in Deutschland beheimateten Imker hilfreich, wenn Verbraucher heimische Produkte kaufen würden. In Österreich gibt es circa 27.000 Imker mit 350.000 Bienenvölkern. In Deutschland sind es 137.000 registrierte Imker mit 930.000 Bienenvölkern. In Österreich lag der Selbstversorgungsgrad im Jahr 2021 bei 44 %. Bei etwa der Hälfte des konsumierten Honigs (rund 9.000 Tonnen pro Jahr) handelt es sich somit um heimische Produkte. Viele österreichische Kunden sind durchaus bereit, etwas mehr für ein Glas Honig auszugeben. Die andere Hälfte bevorzugt jedoch importierten Honig, der meist etwas günstiger ist.

Ähnlich sind die Zahlen in Deutschland. In Deutschland werden pro Jahr von heimischen Imkern etwa 34.000 Tonnen Honig produziert. Etwas mehr als 64.000 Tonnen werden aus Ländern wie Argentinien, Mexiko oder der Ukraine importiert. Dementsprechend beträgt der Selbstversorgungsgrad in Deutschland etwas mehr als 30 %. Jeder dritte Deutsche, welcher Honig kauft, ist bereit etwas mehr für heimischen Honig auszugeben. Rund zwei Drittel kaufen jedoch meist günstigeren Honig, welcher importiert wurde.

Im folgenden YouTube Video ist neben der Varroamilbe und deren Auswirkungen auch ein Bericht zu günstig angebotenem Honig aus dem Ausland zu sehen. Häufig handelt es sich bei sehr günstigem Honig um mit Zucker gepanschten Honig. Dies kann mittlerweile mittels Laborversuchen bei importiertem Honig nachgewiesen werden. Wer qualitativ guten Honig kaufen möchte, der ist mit dem Kauf heimischer Produkte besser beraten. Auch wenn diese den einen oder anderen Euro mehr kosten.

Fazit

Der Klimawandel wirkt sich auch negativ auf Bienenvölker aus. Durch die milderen Temperaturen im Winter wird ein besseres Klima für Varroamilben als Erzfeind der Bienen geschaffen. Dadurch ist eine höhere Sterberate der Bienen gegeben. Werden die Winter in Zukunft noch milder, wird der Winter des Jahres 2024 nicht der letzte Winter mit einer hohen Ausfallsquote für Imker sein. Insbesondere dann nicht, wenn die Schädlingsbekämpfung vernachlässigt wurde oder nicht den gewünschten Effekt erzielte.  

Einen negativen Klimaeffekt haben die milderen Winter jedoch nicht nur für Bienen, denn Imker erhöhen aufgrund der vorhandenen Problematik die Preise für Honig. Somit bekommen auch Konsumenten die Ausfälle der Bienenvölker zu spüren. Alternativ bietet sich importierter Honig an, der meist zu günstigeren Preisen in den Regalen der Supermärkte angeboten wird.

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