Oft konsumieren wir und denken nicht darüber nach, wie hoch der Verbrauch von Fleisch, Fisch, Eier, Gemüse und anderen Lebensmitteln ist. Zahlen und Fakten zum Konsum verschiedener Nahrungsmittel bringen Licht ins Dunkel. Mit Hilfe von Statistiken bekommen Leser einen Überblick zum Lebensmittelkonsum in Deutschland und anderen Teilen dieser Welt.
- Eierkonsum – Deutsche essen weniger Eier
- Fleischkonsum in Deutschland – es wird mehr Geflügelfleisch gegessen
- Durchschnittlicher Fischkonsum im weltweiten Vergleich
- In Deutschland wird weniger Milch getrunken
- Konsum von Butter steigt
- Steigender Käsekonsum in Deutschland
- Kartoffeln als beliebtes Nahrungsmittel in Deutschland
- Deutsche essen verhältnismäßig wenig Obst
- Deutsche konsumieren zunehmend mehr Gemüse
- Deutschland Top-Nation beim Bierkonsum
- Mehr als 20 Liter Wein pro Person
- Interessante Info zum Schluss
Eierkonsum – Deutsche essen weniger Eier
Jeden Tag ein Frühstücksei – für manche ist dies ein Ritual. Andere essen lediglich jeden Sonntag ein Ei. Eier werden zudem für die Zubereitung diverser Speisen benötigt. Laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft betrug im Jahr 2022 der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern in Deutschland 230 Stück.

Wie anhand dieses Diagramms zu sehen ist, ist der Verbrauch von Eiern in Deutschland im Vergleich zu den Vorjahren zurückgegangen. 2020 wurden pro Kopf noch 242 Stück Eier im Jahr konsumiert. Der Eierkonsum pro Tag betrug im Durchschnitt somit weniger als ein Ei pro Tag. Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen oder kurz FAO gibt einen weltweiten Durchschnittswert von 145 Eier pro Kopf im Jahr an. Jede Sekunde werden weltweit rund 35.000 Eier konsumiert.
Im weltweiten Vergleich liegt Deutschland beim Eierkonsum deutlich über dem Durchschnitt. In der Schweiz ist der Wert mit 194 Eiern pro Person (Stand: 2022) wesentlich niedriger. Ein ähnliches Konsumverhalten wie die Deutschen weisen die Österreicher auf. Der Eierkonsum lag in Österreich im Jahr 2021 bei 233 Eiern pro Kopf. Im weltweiten Vergleich sind dies keine hohen Werte. In Mexiko lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Eiern im Jahr 2021 bei 409 Stück. Weitere Länder, in denen gerne Eier gegessen werden, sind Singapur (388), Japan (320), Paraguay (309) und China (300).
In Deutschland werden über 50 Millionen Legehennen gehalten. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 2019 in der Schweiz rund 12 Millionen Legehennen.
Fleischkonsum in Deutschland – es wird mehr Geflügelfleisch gegessen
Den Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft zufolge, essen Deutsche weniger Fleisch als noch vor 10, 20 oder 30 Jahren. So lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch im Jahr 1991 bei 63.91 kg. Im Jahr 2001 lag der Fleischkonsum bei 59.79 kg und im Jahr 2011 bei 62.83 kg, während der Verbrauch pro Person 2021 lediglich 54.99 kg betrug. Wie sind diese Zahlen zu erklären? Haben sich die Essgewohnheiten vieler Menschen verändert? Ist der geringere Verbrauch auf die stetig steigenden Preise zurückzuführen oder gibt es eine andere Ursache für den rückläufigen Fleischkonsum?

Anhand des Diagramms ist ein deutlicher Abwärtstrend zu sehen. Der Rückgang an Fleischkonsum ist insbesondere an den geringeren Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch zurückzuführen. Wurden im Jahr 2010 im Durchschnitt noch mehr als 49 kg Schweinefleisch pro Person konsumiert, waren es im Jahr 2016 nur noch 43.5 kg. In den folgenden Jahren gab es erneut einen starken Rückgang beim Schweinefleischkonsum. So lag der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2022 nur noch bei 35.5 kg.

Nicht zu einem geringeren Fleischkonsum beigetragen hat der Verbrauch von Rind- und Kalbfleisch. Dieser ist im letzten Jahrzehnt nahezu gleichgeblieben. So gab es im Jahr 2010 einen Pro-Kopf-Verbrauch von 12.1 kg, während im Jahr 2022 der Pro-Kopf-Verbrauch von Rind- und Kalbfleisch bei 11.8 kg pro Person lag. Zwischenzeitlich gab es bis zum Jahr 2017 mit 13.8 kg einen Anstieg. Lediglich in den Jahren 2020/2021 und 2021/2022 war ein starker Rückgang zu verzeichnen, was womöglich auf die Corona-Pandemie und/oder auf ein verändertes Konsumverhalten zurückzuführen sein kann.

Beim Schweinefleischkonsum in Deutschland gibt es seit dem Jahr 2010 einen stetigen Rückgang zu verzeichnen. Betrug der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland im Jahr 2010 noch 49.3 kg haben Deutsche im Jahr 2022 nur mehr 35.5 kg Schweinefleisch pro Kopf konsumiert.

In den vergangenen Jahren einen leichten Anstieg beim Fleischkonsum gab es beim Verzehr von Hühnerfleisch. Zwischen 2010 und 2021 gab es nahezu einen stetigen Aufwärtstrend. Beispielsweise wurden im Jahr 2010 im Durchschnitt in Deutschland 10.8 kg Hühnerfleisch pro Person konsumiert. Im Jahr 2021 waren es 14.8 kg.

In den vergangenen Jahren nahezu unverändert in Bezug auf den Fleischkonsum war das Konsumverhalten beim Schaf- und Ziegenfleisch, wie sich anhand der vorliegenden Statistik gut ableiten lässt. Der Konsum schwankt zwischen 0.7 und 0.9 kg pro Person.
Lediglich beim Konsum von Geflügelfleisch ist ein Anstieg zu bemerken. Im Jahr 1991 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügelfleisch noch bei 7.26 kg. Im Jahr 2011 bei 11.55 kg. Mit 13.05 kg lag der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr 2021 deutlich darüber.
Durchschnittlicher Fischkonsum im weltweiten Vergleich
Werden Vergleiche mit Zahlen anderer Länder herangezogen, nimmt Deutschland eine durchschnittliche Platzierung beim Konsum von Fisch ein. Im Jahr 2021 waren es 12.7 kg pro Kopf. Ein Jahr zuvor waren es noch 14.8 kg (etwa wie die Philippinen). Doch 2022 gab es mit 13.6 Kg Fisch pro Kopf wieder einen leichten Anstieg.

Deutlich mehr Fisch wird in Island, auf den Malediven, in Portugal, Süd-Korea und Japan konsumiert. Auch in China, Frankreich, Spanien, Italien und Australien verzehren die Menschen mehr Fisch als in Deutschland. Beispielsweise werden in China rund 30 kg Fisch pro Kopf im Jahr verspeist. Das ist mehr als doppelt so viel wie in Deutschland im selben Zeitraum. Kaum Fisch wird laut Statista in Afghanistan gegessen. Lediglich 0.24 kg Fish pro Kopf (Stand: 2019).

In Deutschland wird weniger Milch getrunken
Interessant an den Statistiken des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ist, dass in den vergangenen Jahren auch der Milchkonsum zurückgegangen ist. Betrug der Verbrauch von Konsummilch im Jahr 1995 noch 62.41 kg per Kopf, waren es im Jahr 2021 nur noch 47.78 kg pro Person.

Deutschland konnte sich nahezu gänzlich selbst mit Milch versorgen. Mehr als 31 Millionen Tonnen Kuhmilch wurden im Jahr 2021 von heimischen Landwirten an die Erzeuger geliefert. In Europa zählt Deutschland neben Frankreich zu den größten Milchproduzenten. In Bezug auf den Milchkonsum nimmt die Bundesrepublik jedoch keine Spitzenstellung ein.
Laut einem Bericht der European Association of Dairy Trade des Jahres 2017 lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Milch in Irland bei rund 130 kg. Viel Milch wird auch in Estland mit mehr als 90 kg pro Kopf getrunken. Doch auch diese beiden Länder sind keine weltweiten Spitzenreiter in Bezug auf den Milchkonsum. Einer Liste bei WorldAtlas zufolge, wird in Finnland die meiste Milch getrunken. Auf den weiteren Plätzen folgen Schweden, Niederlande, Schweiz und Griechenland.
Konsum von Butter steigt
Im Gegensatz zu vielen anderen Nahrungsmitteln nicht rückläufig ist der Konsum von Butter. Anhand der folgenden Statistik ist gut zu sehen, dass der Pro-Kopf-Verbrauch von Butter mit 6.14 kg im Jahr 2021 geringfügig höher war, als vor rund 25 Jahren (1995: 5.90 kg).

Deutschland gehört zu jenen Ländern, die laut Statista beim Butterkonsum in der Rangliste ganz weit vorne liegen. Lediglich in Frankreich (7.9 kg pro Person) und Dänemark (7 kg pro Person) wird mehr Butter gegessen. In Österreich liegt der Pro-Kopf-Verbrauch bei 5.3 kg. Laut der Website Worldatlas liegt auch die Schweiz mit 5.2 kg pro Kopf im vorderen Feld beim Konsum von Butter. Vergleichsweise wenig Butter wird in Finnland (3.2 kg), Estland (3.3 kg) und Lettland (3.7 kg) konsumiert. Die Länder Weißrussland, Litauen und Indien weisen beim Butterkonsum ähnlich niedrige Zahlen auf.
Steigender Käsekonsum in Deutschland
Käse wird in Deutschland gerne gegessen. So essen Deutsche heute deutlich mehr Käse als noch vor 20 oder 25 Jahren. Im Jahr 2021 lag der Pro-Kopf-Verbrauch bei 25.32 kg. Damit reiht sich Deutschland mit Frankreich, Luxemburg, Island, Griechenland und Finnland ganz vorne in die Liste mit dem höchsten Käse Pro-Kopf-Verbrauch ein.

Kartoffeln als beliebtes Nahrungsmittel in Deutschland
Leckere Ofenkartoffeln mit Sauerrahm, Kartoffelsalat mit Zwiebeln und Gewürzgurken oder mit Käse überbackene Kartoffeln, mit dem Nachtschattengewächs lassen sich viele genüssliche Gerichte zubereiten. Im Durchschnitt hat im Jahr 2021 jeder Bundesbürger 56.1 kg Kartoffeln verspeist.
Höchstwerte sind dies im weltweiten Vergleich jedoch nicht, denn in Weißrussland, der Ukraine oder in Kasachstan werden deutlich mehr Kartoffeln gegessen. Hingegen werden in Ländern wie Kambodscha oder Ghana nahezu keine Kartoffeln konsumiert.

Die blaue Linie zeigt den Pro-Kopf-Verbrauch von Frischkartoffeln. Die orange Linie zeigt den Verbrauch von Kartoffelerzeugnissen wie Pommes frites oder Rösti. Dementsprechend ist der Konsum von Kartoffelerzeugnissen höher als der von Frischkartoffeln. Die graue Linie markiert den Gesamtkonsum an Kartoffeln. Der Kartoffelkonsum in Deutschland ist im Vergleich zu den 90er-Jahren stark rückläufig. 1990 betrug der Verbrauch noch rund 75 kg pro Person.
Deutsche essen verhältnismäßig wenig Obst
Laut der Daten von Our World Data ist der deutsche Obstkonsum im weltweiten Vergleich eher mittelmäßig. Die erste Statistik zeigt die 10 Nationen mit dem weltweit höchsten Obstkonsum. Mit großem Abstand an der Spitze befindet sich Papua-Neuguinea mit 214.97 kg pro Kopf. In Deutschland wurde 2019 ein Pro-Kopf-Verbrauch an Obst von 74.44 kg verzeichnet.
Es gibt jedoch Länder, deren Bürger deutlich weniger Obst essen als in Deutschland. Zum Beispiel in Zimbabwe mit 14.33 kg pro Person, in Südafrika mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 27.14 kg oder Namibia mit einem Durchschnittswert von 27.62 kg.


Deutsche konsumieren zunehmend mehr Gemüse
Ob Smoothies, als Beilage oder für Menschen, die aus verschiedensten Gründen auf Fleisch und Fisch verzichten, Gemüse steht bei den meisten Menschen auf dem täglichen Speiseplan. In Deutschland hat sich laut der Daten des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft der Konsum von Gemüse in den vergangenen Jahrzehnten deutlich erhöht. Anhand der Zahlen lässt sich auf eine gesündere Lebensweise in Deutschland in den letzten Jahren schließen. Weniger Fleisch und mehr Gemüse.

Verglichen mit einigen anderen Ländern ist der Gemüsekonsum in Deutschland jedoch nicht besonders hoch. In manchen Ländern beträgt, der Pro-Kopf-Verbrauch, wie Leser anhand des nächsten Diagramms sehen können, mehr als 300 kg.

Menschen in China, Albanien, Guyana oder Nordmazedonien scheinen besonders gesund zu leben. Einen sehr geringen Konsum von Gemüse gibt es in Ländern wie Tschad (6.45 kg), der Dominikanischen Republik (6.51 kg), Äthiopien (14.12 kg) oder Madagaskar (17.01 kg).
Deutschland Top-Nation beim Bierkonsum
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Bier liegt in der Bundesrepublik bei über 80 Litern. Werden jedoch auch die Zahlen der 90er-Jahre herangezogen, ist zu sehen, dass der Bierkonsum in Deutschland in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen ist. Im Jahr 1992 wurde fast doppelt so viel Bier in Deutschland getrunken wie im Jahr 2021.


Die Daten zum durchschnittlichen Bierkonsum der verschiedenen Nationen von Our World Data wurden anders berechnet als vom Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (Keine Liter Angaben).
Beim weltweiten Pro-Kopf-Verbrauch hat Tschechien die Nase vorn. Hinter Österreich und Polen reiht sich Deutschland ein. So gut wie kein Bier wird in Libyen, Ägypten, Mali, Saudi-Arabien, Somalia oder Indonesien getrunken.
Mehr als 20 Liter Wein pro Person
Interessant sind auch die Zahlen in Bezug auf den Weinkonsum, welcher in Deutschland in den letzten 30 Jahren nahezu gleichgeblieben ist. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Wein schwankt immer zwischen 22 und 26 Liter.


Frankreich nimmt beim Konsum von Wein weltweit die Spitzenposition ein. Gerne Wein wird auch in Spanien, Italien, Slowenien und Australien getrunken.
Interessante Info zum Schluss
Wussten Sie, wie viele Menschen ein Landwirtschaftsbetrieb in Deutschland ernähren kann? 139 Menschen. Im Jahr 1960 waren es nur 17. Einen starken Sprung gab es von 1990 (69 Menschen) auf 2000 (127 Menschen). Diese Zahlen zeigen auch, warum der Klimawandel voranschreitet.
Laut Umweltbundesamt ist die Landwirtschaft weltweit für mehr als 7 % der gesamten Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Zahl der Menschen, die ein Landwirtschaftsbetrieb in Deutschland ernähren kann, steigt von Jahrzehnt zu Jahrzehnt. Dementsprechend auch die Treibhausgasemissionen.