Einigen Regionen der Welt geht buchstäblich das Wasser aus. Schuld daran ist die langanhaltende Trockenheit. Durch den Klimawandel spitzt sich die Lage zu. Jahr für Jahr gibt es Meldungen zu verschiedenen Orten die von Wassernotstand betroffen sind. In Regionen mit Wasserknappheit werden Menschen zum Wassersparen angehalten.

Wassermangel auf Sardinien

2024 erschienen die ersten Meldungen zum Wasserknappheit auf Sardinien. Die italienische Insel kämpft infolge von Dürre mit Wassermangel. Laut der Webseite L’Unione Sarda.it gingen auf Sardinien in den vergangenen 15 Jahren 600 Millionen Kubikmeter Wasser verloren.

Im September 2024 gab es in den Stauseen noch 805,37 Millionen Kubikmeter Wasser. Damit waren die Wasserspeicher auf Sardinien noch zu rund 44 % gefüllt. Ein Monat zuvor im August 2024 waren es noch 915.8 Millionen Kubikmeter Wasser. Ein Verlust von mehr als 100 Millionen Kubikmeter Wasser innerhalb eines Monats. Zahlen die zeigen, wie dramatisch die Situation auf der zweitgrößten italienischen Insel ist.

Rund ein halbes Jahr später gab es aufgrund anhaltender Trockenperioden die ersten Meldungen zum Wassernotstand auf Sardinien. Betroffen sind insbesondere die Seen Bidighinzu, Temo und Cuga. Die Kapazität der Seen sank in den vergangenen Monaten von 44 % auf rund 18 %. Dementsprechend wird auf Sardinien nach Lösungen gesucht.

Sollte es auch in den kommenden Monaten nicht regnen, wird die Situation insbesondere für Landwirte schwierig werden. Das noch vorhandene Wasser wird nicht ausreichen, um die landwirtschaftlichen Flächen zu bewässern.

Wasserknappheit in San Marino

Auch der Kleinstaat San Marino leidet unter Wassermangel. Mit Regeln und Geldstrafen von bis zu 1.000 Euro versucht die Regierung San Marinos die vorhandene Problematik in den Griff zu bekommen.

Beispielsweise ist es nicht erlaubt die Rasenfläche zu bewässern oder das Auto zu waschen. Auch das Reinigen von Treppen oder Hauseinfahrten ist nicht erlaubt. Zudem dürfen während des Wassernotstands in San Marino Schwimmbecken nicht mit Wasser befüllt werden. Der Kleinstaat im Norden Italiens hofft auf Regen.

In Zypern herrscht Alarmbereitschaft

Wie in anderen Regionen dieser Welt führen Verantwortliche in Zypern die Wasserknappheit auf hohe Temperaturen und ausbleibende Regenfälle zurück. Laut dieses Berichts sind die Wasserspeicher in Zypern nur noch zu 25 % gefüllt. Aufgrund des Klimawandels füllen sich die Wasserspeicher auch über die Wintermonate kaum noch beziehungsweise unzureichend. So wurden die Speicher im Winter 2023/2024 nur mit 25 Millionen Kubikmeter Wasser gefüllt. Das waren nur rund 50 % des vorangegangenen Winters.

Aktuell verfügt Zypern über fünf Entsalzungsanlagen. Doch auch mit den vorhandenen Entsalzungsanlagen kann der Bedarf an Wasser nicht gedeckt werden. Dementsprechend plant die Regierung weitere Entsalzungsanlagen zu installieren. Eine wesentliche Problematik ist die Zeit. Neue Entsalzungsanlagen braucht es so rasch wie möglich, um dem Wassernotstand entgegenzuwirken. Dementsprechend spielen die Kosten eine untergeordnete Rolle. Zudem hat die Regierung Gemeinden 8 Millionen Euro für die Modernisierung alter Versorgungsnetzwerke versprochen. Zusätzlich gibt es in einem Zeitraum von 3 Jahren jährlich 1 Million Euro.

Die Notfallmaßnahmen der Regierung beinhalten auch Zuschüsse für Hotels, welche Entsalzungsanlagen integrieren, um den eigenen Wasserbedarf abzudecken. Dadurch würde die Wasserversorgung durch den Staat entlastet. Der nationale Wasserplan in Zypern deckt Investitionen in Höhe von 1.2 Milliarden Euro ab. So werden auch Landwirte in Zypern dazu aufgerufen, sich beim Ministerium für Zuschüsse für Entsalzungsanlagen zu melden.

Wassermangel in Kaschmir

Kaschmir ist eine Region Indiens. In der Himalaya-Region war Wasserknappheit bislang nicht bekannt. Doch Hitze und anhaltende Trockenheit ließen die Wasserquelle versiegen. Die Anwohner sind besorgt. Insbesondere für Landwirte stellt die Situation rund um den Wassermangel ein Problem dar, da die großen landwirtschaftlichen Flächen nicht mehr ausreichend bewässert werden können. Mehrere Flüsse wie der Jhelam sind ausgetrocknet.

Die Temperaturen in der indischen Region sind 5 bis 8 Grad über der Norm. Schnee ist im Winter kaum gefallen. Hinzu kommt, dass es rund 80 % weniger Niederschlag gab als üblich. Experten sehen die Wetterveränderungen in Kaschmir im Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung. Verantwortliche befürchten, dass dies erst der Anfang einer schwierigen Situation ist. Durch die aktuelle Wasserkrise prüft die Regierung verschiedene Maßnahmen zur Bewältigung des Problems. Doch die Regierung weist auch die Bewohner von Kaschmir daraufhin, verantwortungsbewusster mit Wasser umzugehen.

Spanien – Nach Trockenheit gut gefüllte Wasserspeicher

Im Jahr 2024 rief Spanien den Wassernotstand aus. Mehr als 200 Städte und Dörfer waren betroffen. Rund um Barcelona erlebten Menschen in Katalonien die schwerste Dürre seit 100 Jahren. Wie in Zypern durften Autos nicht mehr gewaschen, Rasenflächen nicht mehr bewässert und Schwimmbecken nicht mehr befüllt werden. Die Pegel der katalonischen Stauseen hatten ein kritisches Niveau erreicht. Der Stausee Sau war nur noch zu 5 % gefüllt. Menschen in vielen Teilen Kataloniens durften nur mehr 200 Liter Wasser pro Tag verbrauchen.

Wie schnell sich die Situation rund um den Wassernotstand in Spanien entschärfen kann, zeigt dieser Bericht. Hochwasser und starke Regenfälle haben die Stauseen in Spanien befüllt, sodass es im Jahr 2025 keine Notlage mehr gibt. Klimatologen warnen dennoch vor zu viel Sicherheit, denn durch die Klimakrise gibt es häufiger Dürren und oft erstreckt sich die Trockenheit über einen längeren Zeitraum.

Experten raten daher entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um sich auf eine erneute Wasserknappheit besser vorzubereiten. Die gefüllten Stauseen geben nun 2 Jahre Sicherheit, doch die aktuellen Wasserreserven können irgendwann auch wieder aufgebraucht sein.

Fazit

Immer häufiger ist in verschiedenen Berichten von Wassernotstand zu lesen. In den vergangenen Jahren gibt es kaum ein Jahr, in dem nicht vom Wassermangel in einem oder mehreren Orten zu lesen ist. Durch den Klimawandel wird es immer öfter solche Berichte geben. Dementsprechend sind betroffene Regionen dazu angehalten, Lösungen zu finden, um sich auf langanhaltende Dürren und Trockenheit einzustellen.

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