Bereits im Artikel Älter werdende Gesellschaft und die Klimakrise wurde darauf eingegangen, welchen Effekt älter werdende Menschen auf das Klima haben. So sind laut einer Studie ältere Menschen aufgrund eines veränderten Konsumverhaltens klimaschonender. In diesem Beitrag wird das Durchschnittsalter verschiedener Länder genauer analysiert. Wie ist der Trend und welche Entwicklungen zeichnen sich für Zukunft ab.
- Welche Faktoren das Durchschnittsalter beeinflussen
- Durchschnittsalter Deutschland
- Durchschnittsalter Entwicklung Deutschland, Österreich und Schweiz
- Durchschnittsalter Europa Entwicklung
- Durchschnittsalter weltweit – die Entwicklung
- Starker Anstieg von über 65-jährigen gegeben
- Deutschland – rund 18.5 Millionen Menschen über 65 Jahre
- Mehr als doppelt so viele über 65-jährige in Österreich als im Jahr 1950
- Schweiz über 65-jährige – ein Anstieg von mehr als 300 Prozent
- Japan – rund jeder dritte Japaner ist über 65 Jahre alt
- Auch in afrikanischen Ländern wird das Durchschnittsalter steigen
- Die Entwicklung in den USA – Zahl der 65-jährigen fast verfünffacht
- Auch in China altert die Bevölkerung
- Fazit
Welche Faktoren das Durchschnittsalter beeinflussen
Das Durchschnittsalter ist das durchschnittliche Alter der Bevölkerung eines Landes. Sinken die Geburtenzahlen eines Landes beziehungsweise haben Länder wie Japan und Südkorea mit geringen Geburtenzahlen zu kämpfen, kann dies das Durchschnittsalter eines Landes in die Höhe treiben. Umgekehrt sinkt in einem Land mit hohen Geburtenzahlen das durchschnittliche Alter der Bevölkerung.
Die Geburtenzahlen sind jedoch nicht alleine ausschlaggebend für das Durchschnittsalter. Eine hohe Lebenserwartung aufgrund besserer medizinischer Versorgung oder gesunder und abwechslungsreicher Kost ist ebenso ausschlaggebend. Ein weiterer möglicher Grund für ein Land mit hohem Durchschnittsalter kann mit der Auswanderung der jungen Bevölkerung gegeben sein. Beispielsweise junge Menschen, die in einem anderen Land einen besseren Job suchen oder aus anderen Gründen ihr Land verlassen.
Durchschnittsalter Deutschland
In Deutschland betrug das durchschnittliche Alter laut den Daten von Our World in Data im Jahr 2021 44.9 Jahre. Damit liegt Deutschland über dem Durchschnittsalter in Europa. Das Durchschnittsalter in Europa betrug im Jahr 2021 41.7 Jahre. Bei einem Blick zurück in das Jahr 1950 zeigt sich, dass beim durchschnittlichen Alter der Deutschen ein stetiger Anstieg gegeben ist. Auch nach oben zeigt die Kurve beim Durchschnittsalter in Österreich und der Schweiz, was beim Ländervergleich des folgenden Diagramms gut zu sehen ist.
Durchschnittsalter Entwicklung Deutschland, Österreich und Schweiz

Verglichen mit Österreich und der Schweiz gibt es in Deutschland das höhere Durchschnittsalter. Doch das war nicht immer so, wie die Durchschnittsalter-Statistik zur Entwicklung gut zeigt. Von 1950 bis 1968 gab es in Österreich ein höheres Durchschnittsalter als in Deutschland. Allerdings stieg das Durchschnittsalter in Österreich von 1960 bis 1990 innerhalb von 30 Jahren nur mehr um 0.1 Jahre an. Durch den geringen Anstieg überholte auch die Schweiz Österreich. Dementsprechend war das Durchschnittsalter in der Schweiz zwischen 1980 und 2000 höher als in Österreich.
Stand 2021 ist das Durchschnittsalter in Österreich mit 42.8 Jahren höher als das Durchschnittsalter in der Schweiz mit 41.8 Jahren. Einen besonders starken Anstieg gab es beim Durchschnittsalter in Deutschland von 1990 bis 2000 von 36.4 auf 39 Jahre und zwischen 2000 und 2010 von 39 auf 43.2 Jahre. Von 2010 und 2021 war der Anstieg nicht mehr so deutlich.
Durchschnittsalter Europa Entwicklung
Wie bereits erwähnt betrug das Durchschnittsalter in Europa im Jahr 2021 41.7 Jahr. Dieser Wert ist fast identisch mit der Schweiz und liegt unterhalb von Österreich und Deutschland. Doch auch bei der Entwicklung des Durchschnittsalters in Europa zeigt die Kurve steil nach oben.

In Europa ist seit 1950 ein stärkerer Anstieg beim Durchschnittsalter gegeben als im selben Zeitraum in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Im Jahr 1950 betrug das Durchschnittsalter in Europa nur 27.8 Jahre. 71 Jahre später waren es 41.7 Jahre. Insbesondere seit 1990 ist ein starker Anstieg gegeben.
Länder mit dem höchsten Durchschnittsalter in Europa

Der Vatikan ist das Land mit dem höchsten durchschnittlichen Lebensalter. Seit dem Jahr 1986 nimmt der Vatikan in Europa bei dieser Statistik diese Stellung ein. Bis 1986 war der Vatikan auf Platz 2, 3 oder einige Ränge weiter hinten zu finden. Dementsprechend scheint die dortige Entwicklung in den vergangenen Jahrzehnten zu einer immer älter werdenden Bevölkerung zu führen.
In Monaco beträgt das Durchschnittsalter der Bevölkerung 54.4 Jahre. Von 1950 bis 1986 war in Europa Monaco jene Nation, mit der durchschnittlich ältesten Bevölkerung Europas und wurde dann vom Vatikan abgelöst. Auch Italien gehört in Europa zu jenen Ländern mit dem höchsten Durchschnittsalter. Insbesondere seit 1990 hat sich Italien in der Liste mit den Top-Nationen beim Durchschnittsalter stetig nach vorne gearbeitet.
So lag Italien im Jahr 1990 einen Platz vor der Schweiz noch hinter Schweden, Deutschland und Dänemark. Im Jahr 1998 überholte Italien Deutschland und lag in der europäischen Wertung auf Platz 3. Zwischenzeitlich war Italien wieder hinter Deutschland zurückgerutscht, allerdings übernahm Italien seit 2017 wieder Platz 3.
Deutschland liegt auf Platz 8 der europäischen Wertung. Zwischen 2003 und 2016 war Deutschland die Nummer 3 bei den Ländern mit dem höchsten Durchschnittsalter in Europa. In den letzten Jahren rutschte Deutschland hinter Länder wie San Marino und Portugal zurück.
Nationen mit dem geringsten Durchschnittsalter in Europa

Kosovo ist mit 30.5 Jahren das Land mit Menschen mit dem durchschnittlich geringsten Lebensalter in Europa. Alle diese in der Statistik aufgeführten Länder haben ein geringeres Durchschnittsalter als im Durchschnitt in Europa gegeben ist. So auch Island, Luxemburg, Russland, Norwegen oder Schweden.
Durchschnittsalter weltweit – die Entwicklung
Global steigt das durchschnittliche Alter der Bevölkerung nicht so rasant an wie in Europa oder in Ländern wie Österreich und der Schweiz.

Beim Durchschnittsalter weltweit war zwischen 1950 und 1970 sogar ein leichter Abwärtstrend gegeben. Seit 1980 ist von 21.5 Jahren auf 30 Jahre im Jahr 2021 jedoch auch bei der globalen Bevölkerung ein Anstieg des durchschnittlichen Lebensalters gegeben. Das Durchschnittsalter weltweit ist jedoch deutlich geringer als jenes in Europa (41.7 Jahre Stand 2021).
Länder mit dem weltweit höchsten Durchschnittsalter
Unter den Ländern mit dem weltweit höchsten Durchschnittsalter befinden sich zahlreiche europäische Nationen. Dementsprechend erklärt sich anhand der folgenden Zahl der vergleichsweise hohe europäische Durchschnitt gegenüber dem deutlich niedrigeren weltweiten Schnitt.

Länder mit dem weltweit geringsten Durchschnittsalter

Im westafrikanischen Land Niger betrug das durchschnittliche Lebensalter der Bevölkerung im Jahr 2021 lediglich 14.5 Jahre. Viele der in der Statistik aufgelisteten Länder sind in Afrika beheimatet. Dafür gibt es mehrere Gründe. So ist die Geburtenrate in afrikanischen Ländern meist deutlich höher als zum Beispiel in europäischen Ländern. Beispielsweise wurden in Niger im Jahr 2021 45.29 Kinder pro 1.000 Einwohner geboren. Im Vergleich dazu gab es in Deutschland im Jahr 2021 9.17 Neugeborene pro 1.000 Einwohner. Es gibt in afrikanischen Ländern somit wesentlich mehr Kinder, wodurch das durchschnittliche Alter der Bevölkerung sinkt.
Ein weiterer Grund sind die deutlich schwierigeren Lebensbedingungen in afrikanischen Ländern. Ein gutes Beispiel hierfür ist Uganda als eines jener Länder, mit den geringsten Ausgaben pro Jahr für Lebensmittel weltweit. In Uganda werden im Durchschnitt 267.76 Euro pro Jahr für Lebensmittel ausgegeben. Im Vergleich dazu hat im Jahr 2021 durchschnittlich jeder Deutsche 2.730,61 Euro für Lebensmittel ausgegeben. Damit gab jeder Deutsche im Monat nahezu gleich viel aus wie eine Person in Uganda im Jahr für Lebensmittel ausgab.
Aufgrund der geringeren finanziellen Mittel schwinden die Möglichkeiten auf gesunde Ernährung und gute medizinische Versorgung. Daher ist es in afrikanischen Ländern keine Normalität, 70 oder 80 Jahre alt zu werden. Die Menschen in diesen Ländern sterben oft deutlich früher, wodurch das durchschnittliche Lebensalter stark sinkt.
Bisher nicht in diesem Artikel eingegangen wurde auf das durchschnittliche Alter in den USA, Australien oder China. Zur Vollständigkeit werden auch für diese Länder die Zahlen bereitgestellt. Mit Stand 2021 betrug das durchschnittliche Lebensalter der Bevölkerung in den USA 37.7 Jahre. In China 37.9 Jahre und in Australien 37 Jahre. Dementsprechend liegen alle diese drei Nationen deutlich hinter Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie dem europäischen Durchschnitt.
Starker Anstieg von über 65-jährigen gegeben
Zahlen und Statistiken lassen vermuten, dass es auch in Zukunft einen weltweiten Anstieg beim Durchschnittsalter geben wird. Nicht nur in diversen Ländern Europas, sondern auch in afrikanischen Ländern. Die folgenden Diagramme zeigen Zahlen zu den verschiedenen Bevölkerungsgruppen, wodurch sich ein Trend ableiten lässt.
Deutschland – rund 18.5 Millionen Menschen über 65 Jahre
Das folgende Diagramm zeigt Zahlen zur Entwicklung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland. Eines lässt sich sagen, die Zahl der Rentner ist in Deutschland in den vergangenen 70 Jahren stark angestiegen, während es bei anderen Altersgruppen einen Abwärtstrend beziehungsweise einen deutlich geringeren Zuwachs gibt.

Die einzige Linie, die nahezu stetig nach oben zeigt, ist jene der Zahl der über 65-jährigen. Lediglich zwischen 1980 (12.2 Millionen) und 1990 (11.83 Millionen) war ein leichter Abwärtstrend in Bezug auf die Zahl der Rentner in Deutschland gegeben. Gab es im Jahr 1950 6.71 Millionen über 65-jährige, waren es im Jahr 2021 18.49 Millionen über 65-jährige. Das ist ein Zuwachs von rund 12 Millionen bei den über 65-jährigen. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Bevölkerung in Deutschland von 70.96 Millionen im Jahr 1950 auf 83.41 Millionen im Jahr 2021. Eine Steigerung von rund 12.5 Millionen Menschen. Dies ist nahezu die Zahl, die es heute mehr Rentner in Deutschland gibt.
Die einzige Altersgruppe in Deutschland, bei der zwischen 1950 und 2021 ebenso ein Wachstum gegeben war ist die Gruppe der Menschen in Deutschland zwischen 25 und 64 Jahren. Diese stieg von 36.69 Millionen im Jahr 1950 auf 44.9 Millionen im Jahr 2021 an. Das ist eine Steigerung um etwas mehr als 8 Millionen Menschen in dieser Bevölkerungsgruppe. Bei allen anderen Altersgruppen sinkt die Zahl der Bevölkerung seit dem Jahr 1950.
So ist die Zahl der 15 bis 24-jährigen in Deutschland seit 1950 fast kontinuierlich von 10.71 Millionen auf 8.44 Millionen gesunken. Mit einigen Ausnahmen, denn von 1950 bis 1960 stieg die Zahl der 15- bis 24-jährigen in Deutschland von 10.71 Millionen auf 11.49 Millionen. Einen weiteren Anstieg gab es von 1970 (10.11 Millionen) auf 1980 (12.48 Millionen). Seit 1980 sinkt jedoch die Zahl der 15- bis 24-jährigen in Deutschland stetig.
Ähnlich verhält es sich bei der Zahl der Kinder in Deutschland. Gab es im Jahr 1950 noch 11.88 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in Deutschland, waren es 2021 nur noch 7.6 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren. Ein Minus von mehr als 4 Millionen Kindern. Insbesondere seit 1970 zeigt die Kurve bei der Zahl der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in Deutschland stetig nach unten.
Doch auch die Zahl der Kinder unter 5 Jahren in Deutschland nimmt seit dem Jahr 1950 ab. Im Jahr 1950 gab es in Deutschland 4.98 Millionen Kinder mit einem Alter von unter 5 Jahren. Im Jahr 2021 waren es nur noch 3.97 Millionen Kinder unter 5 Jahre in Deutschland.
Anhand dieser Zahlen zeigt sich, warum das Durchschnittsalter in Deutschland stetig steigt und im Vergleich zu anderen Ländern dieser Welt so hoch ist. Wenn sich die gezeigten Trends fortsetzen, wird das Durchschnittsalter in Deutschland auch in den kommenden Jahren steigen.
Mehr als doppelt so viele über 65-jährige in Österreich als im Jahr 1950
In Österreich zeigt sich ein ähnlicher Trend als in Deutschland. So nimmt die Zahl der älteren Menschen auch in Österreich stark zu.

In Österreich ist die Zahl der über 65-jährigen im Vergleich zum Jahr 1950 nicht ganz so drastisch gestiegen. In Deutschland ist ein Anstieg von mehr als 275 Prozent gegeben. In Österreich beträgt der Anstieg seit dem Jahr 1950 rund 240 Prozent. Doch auch dies ist ein enormer Anstieg bei der Zahl der Rentner. Gab es im Jahr 1950 noch 722.487 Österreicher mit einem Alter über 65 Jahre, waren es im Jahr 2021 1.73 Millionen Österreicher mit über 65 Jahren. Eine Steigerung von mehr als 1 Million der über 65-jährigen. Im selben Zeitraum ist die Zahl der Bevölkerung von 6.94 Millionen auf 8.92 Millionen Menschen in Österreich gestiegen.
Wie in Deutschland gab es auch in Österreich bei den 25- bis 64-jährigen von 1950 bis 2021 einen Anstieg. In dieser Altersgruppe sind durchaus Parallelen zwischen den beiden deutschsprachigen Ländern zu erkennen. Die Zahl der 25- bis 64-jährigen in Österreich stieg von 1950 bis 2021 von 3.68 Millionen auf 4.98 Millionen Menschen. Insbesondere seit 1980 ist in dieser Altersgruppe ein starker Anstieg zu erkennen.
Bei den 15- bis 24-jährigen ist nahezu keine Veränderung in den vergangenen 70 Jahren gegeben. Im Jahr 1950 waren es 949.940 15- bis 24-jährige in Österreich und im Jahr 2021 waren es 926.726 15- bis 24-jährige in Österreich. Das ist ein Minus von weniger als 3 Prozent. Deutlicher fällt der Rückgang in der Altersgruppe der 5- bis 14-jährigen in Österreich aus. So gab es im Jahr 1950 noch 1.06 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in Österreich. Zwischenzeitlich stieg die Zahl der Kinder zwischen 5 und 14 Jahren in Österreich auf 1.21 Millionen im Jahr 1970 an. Im Jahr 2021 waren es nur noch 852.640 Kinder mit einem Alter zwischen 5 und 14 Jahren.
Auch ein Rückgang ist bei den Kindern unter 5 Jahren in Österreich gegeben. Im Jahr 1950 gab es in Österreich 516.131 Kinder unter 5 Jahre. Im Jahr 2021 waren es nur noch 430.848 Kinder mit einem Alter von unter 5 Jahren. Durch diese Zahlen erklärt sich auch der Anstieg des Durchschnittsalters in Österreich. Es gibt weniger Kinder und Jugendliche als noch vor 70 Jahren in Österreich. Gleichzeitig ist auch in Österreich ein starker Anstieg der Menschen mit über 65 Jahren gegeben. Dementsprechend wird es auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten einen Anstieg des Durchschnittsalters in Österreich geben, wenn keine Änderungen bei der Entwicklung gegeben sind.
Schweiz über 65-jährige – ein Anstieg von mehr als 300 Prozent
Wenn mit Deutschland, Österreich und der Schweiz die drei deutschsprachigen Länder miteinander verglichen werden, gibt es in der Schweiz den stärksten Anstieg bei der Altersgruppe der über 65- jährigen in der Bevölkerung.

In der Schweiz zeigt die Kurve der über 65-jährigen steil nach oben. Seit dem Jahr 1950 hat sich die Zahl der Menschen in der Schweiz mit einem Alter von mehr als 65 Jahren bis zum Jahr 2021 um rund 1.2 Millionen von 445.536 auf 1.65 Millionen erhöht. Bei dieser Zahl muss jedoch berücksichtigt werden, dass die Zahl der Bevölkerung in der Schweiz im selben Zeitraum um 4 Millionen Menschen gestiegen ist. Im Vergleich dazu stieg die Bevölkerungszahl in Österreich zwischen 1950 und 2021 um rund 2 Millionen. Dennoch hat sich die Zahl der Schweiz mit einem Alter von über 65 Jahren nicht nur verdoppelt, sondern mehr als verdreifacht.
Deutlich weniger stark ist der Anstieg bei der Bevölkerungsgruppe mit einem Alter zwischen 25 und 64 Jahren. So gab es im Jahr 1950 2.46 Millionen Menschen in der Schweiz mit einem Alter zwischen 25 und 64 Jahren. Im Jahr 2021 waren es 4.84 Millionen Schweizer zwischen 25 und 64 Jahren. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich ist in der Schweiz bei den 25- bis 64-jährigen über die letzten sieben Jahrzehnte ein kontinuierlicher Anstieg gegeben.
Ebenso gestiegen ist die Zahl der Schweizer mit einem Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Im Jahr 1950 waren es 679.750 15- bis 24-jährige in der Schweiz. Bis zum Jahr 2021 stieg die Zahl der 15- bis 24-jährigen auf 892.844 an. Zur Erinnerung, in Österreich gab es in dieser Altersgruppe einen leichten Rückgang. In Deutschland hat sich die Zahl der 15- bis 24-jährigen seit 1950 stark reduziert. Einen Anstieg in den vergangenen sieben Jahrzehnten gab es in der Schweiz auch bei den 5-bis 14-jährigen Kindern. Waren es 1950 noch 687.297 Kinder im Alter von 5 bis 14 Jahren, betrug die Zahl der 5- bis 14-jährigen in der Schweiz im Jahr 2021 872.926. Das ist eine Steigerung von etwas weniger als 30 Prozent.
Die einzige Bevölkerungsgruppe in der Schweiz, bei der seit dem Jahr 1950 kaum eine Steigerung gegeben ist, sind Kinder unter 5 Jahren. Im Jahr 1950 gab es 420.102 Kinder unter 5 Jahren. Im Jahr 2021 waren es 436.494 Kinder unter 5 Jahren in der Schweiz. Ein Zuwachs von etwa 4 Prozent. Im Gegensatz zu Deutschland und Österreich ist jedoch auch in dieser Altersgruppe eine Steigerung in den vergangenen sieben Jahrzehnten gegeben.
Diese Zahlen erklären auch, warum in der Schweiz trotz hohen Anstiegs der Zahl der über 65-jährigen das Durchschnittsalter niedriger ist, als in den beiden Nachbarländern Österreich und Deutschland. Die Steigerung bei den unter 5-jährigen fällt jedoch eher gering aus, weshalb beim Blick auf die zunehmenden Zahlen der Schweizer mit über 65 Jahren davon auszugehen ist, dass das Durchschnittsalter auch in der Schweiz in den kommenden Jahren weiter steigen wird. Vielleicht jedoch weniger rasant als in Deutschland, was der Vergleich der beiden Länder zu Beginn des Artikels bereits gezeigt hat.
Japan – rund jeder dritte Japaner ist über 65 Jahre alt
Wie in einer Altersstatistik bereits zuvor zu sehen war, zählt Japan zu den Ländern mit dem höchsten Durchschnittsalter weltweit. Doch das war nicht immer so. Beispielsweise lag Japan im Jahr 1978 beim weltweiten Vergleich mit einem Durchschnittsalter von 30.7 Jahren nur auf Rang 29. Das Durchschnittsalter in Deutschland betrug im Jahr 1978 35.4 Jahre. Woran diese Entwicklung in Japan liegt, lässt sich anhand von Zahlen gut feststellen.

Die einzige Kurve, die bei den Zahlen von Japan steil nach oben zeigt, ist die Kurve der Menschen mit mehr als 65 Jahren. Rund 900 Prozent beträgt die Steigerung der über 65-jährigen Japaner seit dem Jahr 1950. Da sind die Zahlen der Schweiz noch gering. So gab es im Jahr 1950 4.13 Millionen Menschen mit einem Alter von über 65 Jahren in Japan. Im Jahr 2021 waren es 37.05 Millionen über 65-jährige. Das ist ein Anstieg von rund 33 Millionen über 65-jährige in 71 Jahren. Im gleichen Zeitraum stieg die Population in Japan von 84.35 Millionen auf 124.61 Millionen. Das sind circa 40 Millionen Menschen. Davon sind 33 Millionen über 65-jährige.
Bei den 25- bis 64-jährigen Japanern gab es zwischen 1950 und 2000 ebenso stetig einen Anstieg. Die Zahl der Menschen in Japan zwischen 25 und 64 Jahre erhöhte sich zwischen 1950 und 2000 von 33.72 Millionen auf 70.18 Millionen. Doch ab dem Jahr 2000 reduzierte sich die Zahl der 25- bis 64-jährigen auf 61.18 Millionen im Jahr 2021. Auch bei den Japanern mit einem Alter zwischen 15 und 24 Jahren gingen die Zahlen ab 1950 zunächst nach oben. Seit dem Jahr 1990 ist jedoch eine Talfahrt gegeben. Zwischen 1950 und 2021 reduzierte sich die Zahl der 15- bis 24-jährigen Japaner von 16.67 Millionen auf 11.64 Millionen.
Ein noch stärkerer Rückgang ist bei den Kindern in Japan mit einem Alter zwischen 5 und 14 Jahren gegeben. Waren es im Jahr 1950 noch 18.48 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren, gab es in Japan 2021 nur noch 10.39 Millionen Kinder zwischen 5 und 14 Jahren. Dabei ist zu bedenken, dass während dieses Zeitraums die Population in Japan um rund 40 Millionen Menschen gestiegen ist. Ähnlich sehen die Zahlen bei den Kindern unter 5 Jahren aus. Im Jahr 1950 gab es in Japan 11.37 Millionen Kinder unter 5 Jahren. Bis zum Jahr 2021 sank die Zahl der unter 5-jährigen Japaner auf 4.29 Millionen.
Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass es in Japan kaum Nachwuchs gibt und gleichzeitig die Zahl der Menschen mit über 65 Jahren in Japan steigt. Dies bestätigen weitere Zahlen. In den vergangenen Jahren waren die Geburtenzahlen in Japan sehr niedrig. Japan zählt weltweit zu jenen Ländern, mit den wenigsten Geburten pro 1.000 Einwohner.
Doch woran liegt die geringe Geburtenrate in Japan? Mitunter an den Kosten für Ernährung. Das Leben in Japan ist kostspielig. Wie teuer die Lebenshaltungskosten in Japan sind, ist in diesem Artikel zu lesen. Wenn sich der bisherige Trend fortsetzt, wird das Durchschnittsalter in Japan weiter ansteigen. Wie in einem Handelsblatt-Artikel zu lesen ist, reagiert die japanische Regierung auf die missliche Lage.
Auch in afrikanischen Ländern wird das Durchschnittsalter steigen
Bei den bisherigen Zahlen und Statistiken könnte der Gedanke entstehen, dass lediglich in europäischen Ländern oder in Japan ein starker Anstieg beim Durchschnittsalter gegeben ist. Doch das täuscht.
Wie wir von der Statistik der Länder mit dem weltweit geringsten Durchschnittsalter wissen, ist Niger jenes Land mit dem weltweit geringsten Durchschnittsalter (14.5 Jahre). Seit 1950 sind jedoch auch in Niger die Zahlen der über 65-jährigen stark ansteigend.
Im Jahr 1950 gab es 23.748 über 65-jährige in Niger bei einer Bevölkerungszahl von 2.57 Millionen. Damit waren 1950 weniger als 1 Prozent der Bevölkerung in Niger über 65 Jahre alt. Im Jahr 1998 gab es in Niger bereits 1.000 Prozent mehr über 65-jährige als im Jahr 1950. Bei einer Population von 10.48 Millionen Menschen waren im Jahr 1998 mehr als 2 Prozent der Bevölkerung in Niger über 65 Jahre alt. Das geringe Durchschnittsalter im westafrikanischen Land täuscht etwas, da die Geburtenzahlen so hoch sind. Doch wie die folgenden Zahlen zeigen werden, steigt die Zahl der über 65-jährigen stark an.

Wie anhand der Statistik zu sehen ist, zeigen im Gegensatz zu den vorangegangenen Ländern wie Deutschland und Japan bei Niger alle Kurven nach oben. So gab es bei den über 65-jährigen in Niger von 1950 bis 2021 einen Anstieg von rund 2.500 Prozent. Die größte Personengruppe sind die 25- bis 64-jährigen, wobei die Zahl der 5- bis 14-jährigen nahezu gleichauf liegt. Im Jahr 2021 gab es in Niger 7.39 Millionen 25- bis 64-jährige. Die Zahl der 5- bis 14-jährigen betrug 7.38 Millionen. So erklärt sich das geringe Durchschnittsalter in Niger.
Hinzu kommt noch, dass es im westafrikanischen Staat 4.97 Millionen Kinder mit einem Alter von unter 5 Jahren gibt. Das sind mehr Kinder unter 5 Jahren als in Deutschland oder Japan. Dabei hatte Niger im Jahr 2021 eine Bevölkerungszahl von nur 25.25 Millionen Menschen. In Deutschland waren es 2021 83.41 Millionen Menschen und in Japan 124.61 Millionen Menschen. Damit bestätigen diese Zahlen die hohe Geburtenrate in Niger.
Mit dem Nachwuchs hat das westafrikanische Land somit kein Problem. Anhand dieser Zahlen zu urteilen, sterben in Niger viele Menschen bevor sie das Lebensalter von 65 Jahren erreichen. Dennoch zeigt die Entwicklung nach oben. Sollten sich die Lebensbedingungen in Afrika deutlich verbessern, wird auch das Durchschnittsalter weltweit stärker ansteigen. Aufgrund des Klimawandels und dessen Folgen ist eine solche Entwicklung jedoch fraglich.
Die Entwicklung in den USA – Zahl der 65-jährigen fast verfünffacht

Auch in den USA steigt die Zahl der über 65-jährigen Menschen stark an. Im Jahr 1950 waren es noch 12.29 Millionen Menschen mit einem Alter von über 65 Jahren. Im Jahr 2023 betrug die Zahl der über 65-jährigen 59.81 Millionen. Somit hat sich die Zahl der über 65-jährigen in den vergangenen sieben Jahrzehnten fast verfünffacht. Besonders stark war der Anstieg amerikanischer Pensionisten mit einem Alter ab 65 Jahren zwischen 2010 und 2023. Innerhalb von 13 Jahren gab es rund 20 Millionen mehr über 65-jährige. Die Zahl an Menschen mit mehr als 65 Jahren ist in den USA in etwas mehr als einem Jahrzehnt um rund 30 Prozent gestiegen.
Konstant steigt zudem die Zahl der 25 bis 64-jährigen Amerikaner. Zwischen 1950 (77.20 Millionen) und 2023 (178.17 Millionen) hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Selbes gilt für Amerikaner mit einem Alter von 15 bis 24 Jahren. So stieg die Zahl der 15 bis 24-jährigen von 22.62 Millionen (1950) auf 45 Millionen (2023). Weniger stark ist der Anstieg der 5 bis 14-jährigen Amerikaner von 24.9 Millionen (1950) auf 41.79 Millionen (2023).
Interessant ist, dass es bei der Zahl der unter 5-jährigen in den vergangenen sieben Jahrzehnten nahezu keinen Zuwachs gab. Die Zahl der unter 5-jährigen ist von 1950 bis 2023 nur um rund 1.5 Millionen gestiegen. Hier zeigt sich ein ähnliches Bild wie in Deutschland, wobei in Deutschland ein Rückgang gegeben ist. Doch auch in den USA war die Zahl der Kinder unter 5 Jahren zwischen 2010 und 2023 stark rückläufig.
Auch in China altert die Bevölkerung

In China besteht ein Problem mit dem Nachwuchs. Ist die Zahl der unter 5-jährigen von 1950 bis 1970 gestiegen, gab es in den vergangenen Jahrzehnten und Jahren einen starken Rückgang. Im Jahr 2023 gab es nur noch 58.04 Millionen Kinder mit einem Alter von unter 5 Jahren in China. Im Vergleich dazu gab es im Jahr 1970 135.74 Millionen Kinder mit einem Alter von unter 5 Jahren. Insbesondere von 1990 bis 2000 und von 2010 bis 2023 war die Zahl der unter 5-jährigen in China stark rückläufig.
Gleichzeitig erhöhte sich die Zahl der über 65-jährigen in den vergangenen sieben Jahrzehnten stark. Im Jahr 1950 gab es nur 27.43 Millionen über 65-jährige in China. Im Jahr 2023 waren es 203.62 Millionen Menschen mit einem Alter von über 65 Jahren. Das ist eine Steigerung von rund 800 Prozent. Um etwas weniger als 300 Prozent stiegt die Zahl der 25- bis 64-jährigen in China. Deutlich geringer ist der Zuwachs bei Kindern von 5 bis 14 Jahren sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen zwischen 15 und 24 Jahren.
Diese Altersgruppenstatistik zeigt gut, dass auch in China die Bevölkerung stark altert. Die Zahl der Kinder unter 5 Jahren geht stark zurück, während die Zahl der über 65-jährigen in China stark ansteigt.
Fazit
In vielen Teilen der Erde wird die Bevölkerung immer älter. Nicht nur in Europa oder Japan, sondern auch in China, den USA sowie in afrikanischen Ländern. In Deutschland, Österreich und der Schweiz geht die Zahl der Kinder zurück, während die Zahl der über 65-jährigen stetig ansteigt. Beim Blick auf den bisherigen Trend wird das Durchschnittsalter global weiter ansteigen. Inwiefern sich dies positiv oder negativ im Kampf gegen den Klimawandel auswirkt, wird sich zeigen.