Wichtigste internationale Klimaschutzabkommen

Um der globalen Bedrohung durch den Klimawandel entgegenzuwirken, haben sich zahlreiche Staaten in verschiedenen internationalen Klimaschutzabkommen zusammengeschlossen. Das Pariser Klimaschutzübereinkommen ist wohl das bekannteste. Doch es gibt einige weitere wichtige internationale Initiativen, welche die globale Senkung von Treibhausgasemissionen rasch ermöglichen sollen.

Das Kyoto-Protokoll

Das Kyoto-Protokoll, das 1997 in Kyoto, Japan, verabschiedet wurde, war eines der ersten bedeutenden internationalen Klimaschutzabkommen. Es trat 2005 in Kraft und verpflichtete die Industrieländer, ihre Treibhausgasemissionen bis 2012 um durchschnittlich 5,2 % im Vergleich zu den Werten von 1990 zu senken.

Die Hauptziele des Protokolls waren es, die globale Erwärmung zu reduzieren und den Entwicklungsländern Unterstützung zu bieten, um nachhaltige Technologien zu entwickeln. Ein wichtiges Instrument war der Emissionshandel, der es Ländern ermöglichte, überschüssige Emissionsrechte zu verkaufen oder zu kaufen, um die Reduktionsziele effizienter zu erreichen.

Trotz der ehrgeizigen Ziele stieß das Protokoll auf viele Kritiken. Besonders die Tatsache, dass wichtige Länder wie die USA und China nicht verpflichtet waren, Emissionen zu reduzieren, stellte eine erhebliche Herausforderung dar. Das führte dazu, dass die globalen Emissionen weiterhin anstiegen und viele der angestrebten Ziele nicht erreicht wurden.

Das Pariser Abkommen

Das Pariser Abkommen, das 2015 auf der COP21 in Paris beschlossen wurde, markierte einen Wendepunkt in den internationalen Klimaverhandlungen. Es stellte einen offenen und flexiblen Ansatz dar, der es allen Ländern ermöglichte, ihre eigenen Klimaziele festzulegen, die sogenannten National Determined Contributions (NDCs).

Das Hauptziel des Pariser Abkommens ist es, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C zu begrenzen, mit dem Bestreben, die Temperaturerhöhung auf 1,5 °C zu begrenzen. Dies soll durch umfangreiche Maßnahmen zur Emissionsreduktion, Förderung erneuerbarer Energien und technologische Innovationen erreicht werden. Ein weiterer wichtiger Aspekt des Abkommens ist die Unterstützung von Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel und der Finanzierung von Projekten zur Minderung von Emissionen.

Obwohl das Pariser Abkommen als Erfolg gefeiert wurde, gibt es immer noch viele Herausforderungen. Die Umsetzung der NDCs hängt stark von der politischen Willensbildung in den einzelnen Ländern ab. Zudem sind die aktuellen Verpflichtungen vieler Länder nicht ausreichend, um die angestrebten Klimaziele zu erreichen. Regelmäßige Überprüfungen und Anhebungen der NDCs sind daher notwendig.

Weitere bedeutende Klimaschutzabkommen und Initiativen

Neben dem Kyoto-Protokoll und dem Pariser Abkommen gibt es eine Reihe weiterer internationaler Klimaschutzabkommen und Initiativen, die einen wichtigen Beitrag zum globalen Klimaschutz leisten.

Agenda 2030

Die Agenda 2030 ist ein umfassender Rahmen für nachhaltige Entwicklung, der 17 Ziele (Sustainable Development Goals, SDGs) umfasst, die von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden. Diese Ziele zielen darauf ab, Armut zu beenden, Ungleichheiten zu verringern und den Planeten zu schützen.

Dabei spielt der Klimaschutz eine Schlüsselrolle, insbesondere Ziel 13, das sich direkt mit dem Handeln gegen den Klimawandel beschäftigt. Die Agenda 2030 sieht vor, dass alle Länder, unabhängig von ihrer Entwicklungsstufe, an der Erreichung dieser Ziele arbeiten.

Der Klimaschutz ist eng mit vielen der 17 Ziele der Agenda 2030 verbunden. Beispielsweise stehen sauberes Wasser und Sanitärversorgung (Ziel 6), nachhaltige Städte und Gemeinden (Ziel 11) sowie der Schutz von Ökosystemen (Ziel 15) alle in direktem Zusammenhang mit den Auswirkungen des Klimawandels. Der Klimawandel führt nicht nur zu extremen Wetterereignissen, sondern bedroht auch die Lebensgrundlage von Millionen von Menschen.

Um den Klimawandel effektiv zu bekämpfen, müssen sowohl Anpassungsstrategien als auch Maßnahmen zur Minderung ergriffen werden. Dies bedeutet, dass nicht nur CO₂-Emissionen reduziert, sondern auch resilientere Strukturen geschaffen werden müssen. Das umfasst unter anderem den Bau umweltfreundlicher Infrastruktur und die Förderung erneuerbarer Energien.

Kigali-Vereinbarung

Ein weiteres bedeutendes Abkommen wurde 2016 in Kigali, Ruanda, beschlossen, das sich auf die Reduzierung von F-Gasen konzentriert – leistungsstarke Treibhausgase, die vor allem in Klimaanlagen und Kühlschränken verwendet werden. Durch die schrittweise Eliminierung dieser Gase soll ein erheblicher Beitrag zur Verringerung der globalen Erwärmung geleistet werden.

Warum es wichtig ist, für fluorierte Treibhausgase gesetzliche Rahmenbedingungen zu schaffen, können Sie dem Artikel Fluorierte Treibhausgase – starkes GWP entnehmen. In diesem Beitrag ist zu lesen, dass die von Menschen erzeugten F-Gase vor allem durch ihr hohes Treibhauspotenzial eine große Gefahr für das Klima darstellen.

Eine weitere Problematik ist die hohe atmosphärische Lebensdauer. Fluorierte Gase verweilen in der Regel deutlich länger in der Atmosphäre als beispielsweise Methan oder Distickstoffmonoxid. Zum Teil auch deutlich länger als CO₂. So kann es mehrere Tausend Jahre dauern, bis F-Gase in der Atmosphäre abgebaut werden. Dementsprechend sind internationale Regelungen wie die Kigali-Vereinbarung wichtig.

Die Globale Kommission für Wirtschaft und Klima

Die Globale Kommission für Wirtschaft und Klima arbeitet daran, das Bewusstsein für die ökonomischen Vorteile von Klimaschutzmaßnahmen zu schärfen und setzt sich dafür ein, dass Klimaschutz und wirtschaftliches Wachstum Hand in Hand gehen. Ihre Erkenntnisse zeigen, dass Investitionen in nachhaltige Energieproduktion und Infrastruktur auch langfristig wirtschaftliche Vorteile bringen.

Fazit

Es gibt eine Reihe an Klimaschutzabkommen, deren Zweck es ist, durch unterschiedliche Regelungen die globalen Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Die wesentliche Problematik dieser Abkommen ist, dass sich nicht alle Länder der Welt an den vorhandenen Klimaschutzabkommen beteiligen. Dementsprechend wird es schwierig, auf globaler Ebene den gewünschten Effekt zu erzielen.

Ein weiteres Problem ist, dass nicht alle beteiligten Länder die Vorgaben der verschiedenen Abkommen einhalten. Daher sind Klimaschutzabkommen nur bedingt effizient im Kampf gegen den Klimawandel. Doch ohne solche Abkommen würde die Situation noch wesentlich schlimmer aussehen.

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